#readingferrante – Die zweite Woche

#readingferrante – Die zweite Woche

Die zweite Woche in dem Readalong #readingferrante startete hervorragend. Einen wirklich großen Teil der etwa 80 zu lesenden Seiten habe ich schon am vorletzten Wochenende geschafft. Dann kam eine stressige Woche und ich war dieses Wochenende unterwegs und kam überhaupt nicht zum Lesen. Noch dazu hatte ich das Buch zu Hause vergessen. Naja, so kann’s gehen. Die letzten 20 Seiten des Wochenplans habe ich dann erst am Sonntagabend lesen können. Damit bin ich leicht verspätet.

Die Geschichte von Lila und Elena entwickelt sich weiter. Sie kommen in die Pubertät und gehen leicht getrennte Wege. Elena kann auf die weiterführende Schule gehen, Lila dagegen muss in dem Laden ihres Vaters mitarbeiten. Die Spannung/Energie zwischen den beiden bleibt bestehen. Sie versuchen sich weiterhin gegenseitig zu übertreffen. Lila bringt sich selbstständig Griechisch und Englisch bei und spielt dann die strenge Lehrerin für Elena. Das erste Interesse an Jungs entsteht und damit tauchen auch die ersten Probleme auf.

Ich mag das Buch wirklich sehr und es gefällt mir mit jeder Seite besser. Theoretisch könnte ich es sofort auslesen, aber es macht Spaß das Buch in Etappen zu lesen und sich tatsächlich Zeit dafür zu nehmen. Lila ist eine sehr starke junge Frau, die gleichzeitig sehr naiv ist. Ihre Unersättlichkeit zum Lernen ist bewundernswert. Am besten hat mir gefallen, dass sie für jedes Mitglied der Familie eine Bibliothekskarte hat erstellen lassen, damit sie viermal so viele Bücher ausleihen konnte. Die Idee ist großartig.

Im März gibt es den Readalong #readingferrante auf meinem Blog.

Zitate

Ich habe wieder einige Postits in dem Buch verwendet. Hier sind die Zitate und Stellen, die ich auf gar keinen Fall vergessen möchte, oder die mich zum Schmunzeln gebracht haben:

„I failed on purpose. I don’t want to go to any school anymore.“ „What will you do?“ „Whatever I want.“ (S. 95)

 

„And so, returning suddenly to dialect, she advised me to become Gino’s girlfriend but on the condition that all summer he agree to buy ice cream for me, her, and Carmela. „If he doesn’t agree it means it’ s not true love.“ “  (S. 103)

 

„We can’t pay fort he lessons, but youcan try to study by yourself and see if you pass the exam.“ I looked at her uncertainly. She was the same: lusterless hair, wandering eye, large nose, heavy body. She added, „Nowhere is it written that you can’t do it.“ (S. 105)

 

„If you don’t try, nothing ever changes.“ (S. 117)

 

„It seemed to me – articulated in words of today – that not only did she know how to put things well but she was developing a gift that I was already familiar with: more effectively than she had as a child, she took the facts and in a natural way charged them with tension; she intensified reality as she reduced it to words, she injected it with energy.“ (S. 130)

 

Wie ergeht es euch bei dieser Lektüre? Mögt ihr Lila oder Elena lieber? Oder vielleicht keinen von beiden?

 

In der dritten Woche (18.3. – 24.3.) lesen wir bis S. 247 / Buchteil Adolescence Kap. 39.


Hier findet ihr alle Infos zu dem Readalong.

Hier geht es zu dem ersten Checkin (Woche 1).

2 thoughts on “#readingferrante – Die zweite Woche”

  • Hallöle!
    Hoffe, Ihr hattet eine gute Woche und könnt in ein entspanntes WE gehen.
    Jaaa, den Ausleihtrick fand ich auch super und scheint auch nicht neu zu sein!
    Für mich persönlich ist es gerade schwer zu sagen, welche von Beiden ich lieber mag oder gar nicht. Wie du bereits erwähnt hast, ist Lenù sehr wissbegierig aber gleichzeitig sehr naiv. Lila muss in den sauren Apfel beißen und die Schule vorzeitig beenden. Dennoch lässt sie sich nicht unterkriegen und zeigt ihren starken Willen, was ich bewundernswert finde. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man als Frau keine einfache Stellung in der damaligen Gesellschaft hatte und eher die Rolle als Hausfrau und Mutter zugesprochen bekam. Seitdem feststeht, dass Lenù die Chance bekommt sich weiter zu bilden und hingegen Lila in der Werkstatt ihres Vaters aushelfen muss, ist der Konkurrenzkampf noch verbissener geworden. Lila zeigt, dass sie trotzdem in Lage ist – vom Bildungsniveau her – mit ihrer Freundin mithalten zu können, wenn nicht sogar besser, indem sie versucht alleine ihr Wissen anzueignen. Ich habe mir aber überlegt, ob nicht auch ein anderer Grund dahinterstecken könnte, nämlich, dass sie Lenù unterstützen möchte im Leben weiter zu kommen, um in der Zukunft unabhängiger sein zu können. Das würde für die tief verbundene Freundschaft sprechen, trotz Konkurrenzkampf. Im Grunde hat es auch Lenù nicht einfach ihren Bildungsweg durchzuziehen. Sie wird zwar unterstützt von ihrer Maestra, aber dennoch bekommt sie immer Missgunst und Neid ihrer Mutter zu spüren. Der Titel des Buches lautet ja My brilliant friend/Meine geniale Freundin und vielleicht ergeht es Euch genauso wie mir, aber ich grüble schon eine Weile darüber welche von den Beiden eigentlich die „geniale Freundin“ sein sollte. Momentan würde ich auf Lila tippen, weil sie mir als die Stärkere von Beiden erscheint.

    Während des Lesens sind mir 2 Dinge aufgefallen:

    1. Es ist immer wieder die Rede vom hin und her Switchen zwischen dem Italienischen und dem Neapolitanischen Dialekt. Ich versuche mir immer vorzustellen, wie es sich wohl real anhören mag. Denn meiner Meinung nach hat das Italienische vom Klang her etwas Temperamentvolles, Emotionales. Vom Dialekt habe ich leider keine Ahnung, obwohl ich mal dort Urlaub gemacht habe. Aber als Kind fällt einem sowas gar nicht auf.
    2. Ich finde es interessant und gleichzeitig amüsant, dass in Italien der Lehrer als Maestro oder Maestra bezeichnet wird. Das gibt der Person irgendwie eine besondere Stellung. Oder wie denkt Ihr darüber bzw. ist Euch auch aufgefallen?

    Grüßle und einen schönen Abend,
    Christina

    • Das mit dem Konkurrenzkampf und den Motiven dahinter ist wirklich spannend. Ich hatte ähnliche Gedanken wie du. Vielleicht macht es Lila nur, um tatsächlichihrer Freundin zu helfen. Vielleicht weiß sie nicht, wie sie sonst ihre Zuneigung ausdrücken soll/kann. Es bleibt auf jeden Fall spannend.
      Das mit dem Italienischen und dem Dialekt stelle ich mir ähnlich vor wie Hochdeutsch und Platt. Das ist für Nichtkenner ja auch schwer verständlich. Oder Kölsch. 😉

      Ich werde jetzt erstmal weiterlesen, bin in der letzten Woche zu nichts gekommen und muss einiges aufholen.
      Viele Grüße und noch einen schönen Restsonntag.

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