Jahrestagung des dArV in Münster 27.-28. Juni 2014

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Im Juni – und zwar am letzten Wochenende – war die Jahrestagung des deutschen Archäologen Verbandes in Münster. Ich war da und bin insgesamt sehr angetan. Kurz zur Erklärung: „Der deutsche Archäologen Verband ist ein Berufsverband für deutsche Archäologen und vertritt vor allem die beruflichen und sozialen Interessen seiner Mitglieder aus allen archäologischen Disziplinen.“ Ein großer Vorteil sind der Zugriff auf eine aktuelle Jobbörse und regelmäßige zusammengestellte Informationen, die man als Mitglied bekommt.

Thema der Jahrestagung war in diesem Jahr: Archäologie und Politik. Ein sehr spannendes Thema, das von den unterschiedlichsten Perspektiven diskutiert wurde. Wie eigentlich sehr oft, können Tagungen Themen nur kurz anreißen, Fragen aufwerfen und zu Diskussionen anregen. Selten findet sich dann jedoch eine perfekte Lösung für die Probleme und Thesen. Was aber auch nicht zwingend notwendig ist. Denn es ist mit Sicherheit genauso wichtig, die Fragen überhaupt einmal zu stellen. Und bei solch allgemein gefassten Begriffen wie „Archäologie“ und „Politik“ ist das Feld nun wirklich sehr weit gefasst.

Es gab die unterschiedlichsten Vorträge, so wurden z. B. das Denkmalschutzgesetz und seine Änderungen beleuchtet, es sprachen Vertreter aus der Politik, aus dem Ministerium und natürlich aus der Archäologie (hier vor allem aus dem akademischen Betrieb). Es wurden archäologische Projekte in Krisenregionen vorgestellt, wie Jordanien und dem Irak und wie man dort mit den sich ändernden politischen Gegebenheiten umgeht und überhaupt umgehen kann. Zusätzlich gab es dann natürlich noch das Treffen der AGs, die da wären: AG Studienreform, AG Archäologie als Beruf, AG Archäologie und Computer, AG Antikenmuseen, AG Etrusker und Italiker, AG Archäologie und Fotografie und AG Archäologisches Publizieren. Am Samstag waren dann noch die Abschlussdiskussion, die Vollversammlung des Verbandes und die Vorstellung der aktuellen Projekte des Instituts für Archäologie in Münster. Ein sehr straffes Programm für zwei Tage und ich habe selten so viele Leute so schnelle Vorträge halten gehört (wie auf jeder Tagung, wurde auch hier ein wenig überzogen, daher mussten sich tatsächlich alle ein wenig beeilen/anstrengen).

Ich habe mir die Ag Archäologisches Publizieren angesehen, die das sehr aktuellen Thema Open Access und wie kann man es in der Archäologie einsetzen behandelte. Als Beispiele von erfolgreichem Open Access wurde etwa die Zeitschrift Archäologische Informationen vorgestellt, die seit letztem Jahr ihre Ausgaben im Open Access über die Plattform der Universitätsbibliothek Heidelberg anbietet. Diskutiert wurden vor allem die Schwierigkeiten und Möglichkeiten im Bereich der Rechte für Bilder und Autoren. Es war noch mal eine sehr erhellende Einführung in das Urheber- und Nutzungsrecht, sowie in Creative Commons-Lizenzen. Es war rundum interessant und wir hätten sicherlich eine ganze Tagung mit den Themen und Fragen füllen können – leider hatten wir nur 2 Stunden Zeit für die Arbeitsgruppen. Das nächste Treffen der Arbeitsgruppe wird sich speziell um das Thema Bildrechte drehen und ich bin sehr auf die Vorträge gespannt. Im Großen und Ganzen war es eine zwar eng getaktete und volle Tagung, aber sehr informativ. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr.

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