Gutes Licht:
Ich beginne gleich mal mit den Basics: Licht. Wie oft habe ich als Kind und Teenager gehört “Mach das Licht an, es ist zu dunkel zum Lesen!” Und meine Eltern hatten Recht. Stunde um Stunde sitzt man im Sessel und liest und liest, draußen wird es dunkler, aber man merkt nichts davon, wenn das Buch gut ist. Ganz versunken in Buch oder Arbeit, kann mir das heute immer noch passieren. Erst recht, wenn ich vor einem erleuchteten Bildschirm sitze. Aber, es ist einfach nicht gut für die Augen und die Konzentration bei schlechtem Licht zu arbeiten/zu lesen. Also, achtet darauf, dass ihr eine Lampe mit einem angenehmen Licht habt, wenn ihr Texte korrigiert und redigiert. Denn ihr wollt ja sicherlich alle Fehler erwischen. 😉
Dickes Fell:
Wer noch kein dickes Fell hat, sollte sich eines zulegen. Denn im Geschäft des Redakteurs/Lektors geht es nicht nur darum, Fehler heimlich still und leise an seinem Schreibtisch im Manuskript zu entdecken und anzustreichen. Nein, diese Fehler müssen auch dem Autor kommuniziert werden. Manchmal müssen Kommentare und Änderungen erklärt und sogar diskutiert werden. Entscheidungen, die dem Autor vielleicht nicht gefallen, müssen getroffen und umgesetzt werden. Das führt zu Diskussionen. Manchmal muss man als Redakteur/Lektor auch einfach schlechte Nachrichten überbringen, wie z.B. der Text ist nicht das, was angefordert worden war. Unschöne Vorwürfe können da im Eifer des Wortgefechts schon einmal auf den Redakteur einprasseln. Manche Autoren reagieren auch einfach sehr empfindlich bei jeglicher Korrektur. Sie nehmen diese sofort persönlich, was absolut nicht Absicht des Lektors und Redakteurs ist. Auch da kann man sich nicht vor schützen. Man muss nur aufpassen, dass man diese Reaktionen dann nicht selbst persönlich nimmt. Also ein gewisses dickes Fell und man hat keine schlaflosen Nächte.
Genügend Stifte:
Auch das ist eine nicht zu unterschätzende Kleinigkeit. Bei meinem letzten Korrekturdurchgang musste ich mit Schrecken feststellen, das bereits 2 der Stifte, die ich in erreichbarer Nähe meines Schreibtisches hatte, nach zwei Korrekturen ausgetrocknet bzw. leer waren. Das hatte eine gewisse Frustration zur Folge und half überhaupt nicht bei der Motivation. Infolgedessen musste ich mit einem Kugelschreiber weiterkorrigieren, der ständig schliert und diese tropfenartigen Punkte macht, weil zu viel Tinte herauskommt. Ich hasse es mit solchen Stiften zu schreiben, geschweige denn zu korrigieren. Man kann zwar mit fast jedem Stift korrigieren, aber Spaß macht das dann nicht mehr. Also ist mein Tipp: Immer einen kleinen Vorrat (1-10 😉 ) der Lieblingsstifte im Haus haben.
Ach ja, und es muss nicht unbedingt ein Rotstift sein. Ich liebe es mit Rot zu korrigieren, da man dann eindeutig auf dem schwarz-auf-weiß-Ausdruck sieht, wo die Korrektur stattgefunden hat. Bei Bleistift oder schwarzem Kugelschreiber ist das schon schwieriger. Auch für den Grafiker/Layouter, der solche Korrekturen vielleicht einfügen muss, ist es so hilfreicher. Aber das ist Geschmackssache.
Hi,
Die Tipps sind für mich als Lehrerin auch interessant!
Das mit dem Licht werde ich im nächsten Zuhause optimieren.
Meine Kunden nehmen zum Glück wenig persönlich, aber ich schreibe meist drunter, bei welchen Grammatikthemen noch Nachholbedarf besteht. Für die Nachhilfe benutze ich auch gerne grün als Korrekturfarbe, weil das weniger „böse“ aussieht. Weil ich mich total an schönen Stiften und Schriftbild erfreue, möchte ich in der Schule mit einem Füller korrigieren. Bin es eh gewohnt, regelmäßig den Konverter im Füller aufzufüllen.
Mein Schreibtisch muss für alles (Uni/Schule, Blog, privater Papierkram, Basteln, Lettering) herhalten. Deshalb muss ich mich immer wieder ermahnen, Ordnung zu schaffen. Wer weiß, ob das mit dem erträumten Über-Eck-Schreibtisch besser oder schlimmer wird.
Liebe Grüße,
Ulrike
Hallo Ulrike,
das freut mich, dass die Tipps auch für Lehrer interessant sind. 🙂 Den Füller habe ich mir seit der Schule abgewöhnt. Dort musste ich damit schreiben und fand es nicht schön. Ich bin eher der Kugelschreiber oder Fineliner-Typ.
Liebe Grüße
Stephie
Autoren wissen den Wert eines gutes Lektors erst sehr spät zu schätzen. Leider.