Es gibt ein 50jähriges Jubiläum zu feiern. Das Forschungsarchiv für Antike Plastik in Köln wird stolze 50 Jahre alt. Und das wird mit einer Sonderausstellung gefeiert: Antike Plastik 5.0:// Dokumentationsmedien in der Archäologie – Von der Skizze zum 3D-Modell. Noch bis zum 21. Dezember 2014 ist die wunderbare kleine Ausstellung im Akademischen Kunstmuseum in Bonn zu sehen, die in Kooperation mit CoDArchLab der Universität Köln entstanden ist. Gestern abend hatte ich das Glück und konnte bei einer Führung des Kurators Michael Remmy dabei sein. Es lohnt sich, dort vorbeizuschauen!
Was nutzen Archäologen eigentlich für ihre Forschungen? Von Skizzen, Stichen über Gipsabgüsse, Kopien und Fotografien bis hin zu 3D-Modellen bietet die Ausstellung nicht nur einen Überblick über die unterschiedlichen Medien und ihre Vor- wie auch Nachteile, sondern auch über die chronologische Entwicklung.
In den Nebenräumen des Akademischen Kunstmuseums werden dann typische Problematiken anhand weiterer kleinerer Stationen besprochen. So etwa die Frage, wie genau ist ein 3D-Modell? Ist die Technik schon so weit, dass sie der Forschung zu antiker Plastik nützt? Oder etwa, wie können Rekonstruktionen von Statuen diskutiert werden? Auch wurde einmal die Farbfotografie der Schwarzweißfotografie gegenübergestellt. Oder – was ich persönlich sehr erhellend und spannend fand – wurde gezeigt, wie eine unterschiedliche Beleuchtung und Winkel beim Fotografieren eines archäologischen Objektes Auswirkungen auf das endgültige Foto haben und den Eindruck von diesem Foto. Dazu wurden vier Fotografien sowie das Originalstück – ein Torso in der Ausstellung einmal nebeneinander präsentiert. Es ist erschreckend, aber auch erstaunlich und hinterfragt ganz deutlich die Objektivität des Mediums Fotografie.
Am Ende der Ausstellung wird dann gleich noch die vielversprechende neue Version der Arachne-Datenbank vorgestellt. Arachne ist wohl den meisten Archäologiestudenten in Köln und Bonn bekannt, aber für diejenigen, die sich nicht mit antiker Plastik beschäftigen hier eine kurze Erklärung. Arachne ist eine Objektdatenbank des Deutschen Archäologischen Institutes (DAI) und des Archäologischen Institutes der Universität Köln. Sie ist aber auch eine Bilddatenbank und enthält z. B. die Gipsabgusssammlung antiker Skulpturen des Akademischen Kunstmuseums Bonn und der Sammlungen Berlin uvm. Sie wächst stetig weiter. Gerade für Studenten und Forscher ist sie ein sehr gutes Hilfs- und auch zusätzliches Recherchemittel.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, den man im Museumsshop des Akademischen Kunstmuseums erwerben kann.
Akademisches Kunstmuseum Bonn: Öffnungszeiten und Besucherinformationen findet man hier.
Die Zahlen sind von Kerstin von minidrops.de.