Es geht weiter mit den Listen und dem Rückblick auf 2015. Letzte Woche waren die Graphic Novels dran; jetzt kommen die übrigen Bücher (Romane, Memoiren und Co.). Insgesamt konnte ich es auf ganze 9 Bücher zusammenkürzen.
Marie Sabine Roger, Das Leben ist ein listiger Kater: Wie das Leben so spielt: Ein Unfall oder Überfall endet für den Protagonisten im Krankenhaus und zwingt ihn dazu über sein Leben und seine Beziehungen nachzudenken. Ein heiß begehrter Laptop, eine nervende Jugendliche, ein unfreiwilliger Retter und fröhliche Krankenschwestern gegen den grimmigsten Kranken waren ein wahres Vergnügen zu lesen/hören (Das ist eines der wenigen Hörbücher, die ich dieses Jahr gehört habe).
Jen Campbell, Verkaufen Sie auch Bücher?: Für Buchliebhaber, Buchhändler, Humoristen, Leser, Käufer, Buchsammler, Buchverehrer und alle anderen eigentlich auch. Eine herrliche Zusammenstellung von Situationen und Gesprächen, die Buchhändlern passieren können.
Stephen King, Colorado Kid: Ich habe noch nicht wirklich viele Bücher von Stephen King gelesen. Und ehrlich gesagt irritiert mich der Hype immer wieder. Aber dieses Buch “Colorado Kid” war klasse. Es handelt von der Geschichte eines unbekannten Toten und den Versuchen den Tathergang zu rekonstruieren. Es gibt mehrere Möglichkeiten, aber keine abschließende Antwort. Es ist clever aufgebaut und die Gespräche sind wirklich gut (Die Rekonstruktionen etc. werden in Erzählungen wiedergegeben). Es hat richtig Spaß gemacht über dieses bleibende Rätsel zu lesen.
Tana French, In the woods: Warum habe ich soooooo lange gewartet, dieses Buch zu lesen? Es stand sicherlich schon zwei Jahre bei mir im Regal. Unglaublich. Es ist Frenchs Debütkrimi und er ist unglaublich gut. Psychologisch, spannend, mysteriös! Genau das, was ich von einem guten Krimi erwartet. Dazu noch ein bisschen “die Vergangenheit holt einen ein” und: perfekt! Die anderen Bücher von Tana French stehen schon auf meiner Wunschliste. Zwei Kinder verschwinden spurlos im Wald. Jahrzehnte später wird ein Mädchen in diesem Wald ermordet aufgefunden. Zufall? Ist es der gleiche Täter? Was ist wirklich passiert? Fragen über Fragen und glaubt mir, es kommen einige mehr hinzu. Sie werden aber großartig beantwortet.
Sophia Amoruso, #Girlboss: Dieses Buch ist eine Autobiographie und sie ist toll! Amoruso erzählt darin, wie sie es von einer Art Kassierin mithilfe eines Ebay-Shops zu einer der erfolgreichsten Frauen 2015 geschafft hat. Und das mit Vintage-Mode. Es ist absolut energiegeladen und lohnt sich auch zu lesen, wenn man eigentlich kein Interesse an Mode hat. Viele der Tipps und Ratschläge, die sie ihren Lesern anbietet lassen sich auch wunderbar auf andere Berufe und Bereiche übertragen. Zum Schluss bleibt die Frage: Bist auch du ein #Girlboss und verhältst dich so? 😉
Harper Lee, To kill a mockingbird: Das ist wohl der amerikanische Klassiker schlechthin. Und ich habe ihn erst jetzt gelesen. Was soll ich sagen? Es ist ein amerikanischer Klassiker und jetzt weiß ich warum. Scheut euch nicht davor Boo und Scout und Jem und Atticus kennenzulernen.
William E. Bowman, Die Besteigung des Rum Doodle: Dies war ein Zufallsfund in der Bibliothek – oh wie ich diese Funde liebe. Es ist eine Persiflage auf die großen Bergsteigergeschichten. Ein außergewöhnliches Team will erstmals den Rum Doodle besteigen. Sowohl die Vorbereitungen, als auch die Ausführungen gestalten sich schwierig und bei dieser Expedition geht so gut wie alles schief, was nur schief gehen kann. Der Leiter der Expedition ist naiv und optimistisch wie der Berg hoch ist. Der Navigator geht ständig selbst verloren und schickt seinen aktuellen Standort per Telegramm an seine Mitstreiter. Der Arzt ist sein bester eigener Patient und der Sprachforscher richtet mit seinen Auskünften an die Träger mehr Schaden an, als Informationen zu überliefern. Es ist herrlich britisch und das Allheilmittel ist Champagner. Lest dieses Buch, das unglaublich komisch ist.
Maria Semple, Where’d you go Bernadette?: Puuh, wo fange ich bei diesem Buch an. Ok ich halte es kurz: Es ist eine Mischung zwischen Gilmore Girls, Veronica Mars und einem Hauch Desperate Housewives, was den Vorstadtcharakter angeht. Und noch sehr viel mehr. Ich sage nur Antarktis, Schlammlawinen, große Anzeigentafeln, Microsoft und und und. Großartig! Ich weiß, ich wiederhole mich in dieser Liste, aber es ist schließlich eine Best-of-Liste: Also lest dieses Buch, wenn ihr mal etwas außergewöhnliches, nicht Alltägliches und dazu Humorvolles lesen wollt.
Max Brooks, World War Z: Von World War Z berichtete ich bereits kurz bei einem #FridayReads. Jetzt ausgelesen kann ich ebenfalls nur sagen, es war super. Gruselig, erschreckend und irgendwie realistisch. Die persönlichen Statements sind kurz und man möchte unweigerlich jeden einzelnem Charakter weiter folgen, auch wenn es ein unsympathischer ist. Man will wissen, wie es weitergeht. Der Film handelt auch von der Zombieepidemie, ist aber trotzdem anders als das Buch. Ganz anders. Ihr solltet das Buch lesen.
Und das war nun die letzte Aufforderung zum Lesen eines Buches, zumindest in diesem Blogbeitrag. 😉 Es war ein abwechslungsreiches Lesejahr und ich freue mich schon auf das kommende. Es gibt noch so viele Bücher, die bei mir ungelesen im Regal stehen, die in der Bibliothek und vor allem auch in den Buchhandlungen stehen und darauf warten, von mir gelesen zu werden. Jedesmal, wenn ich ein Booktube-Video sehe, eine Zeitschrift in die Hand nehme, mit Kollegen diskutiere, erfolgt daraus eine Leseempfehlung. Die Liste, der Bücher, die ich lesen möchte, wird immer länger. Und auf das diese Liste länger wird: Was sind eure Lesehighlights aus 2015? Hattet ihr absolute “Unputdownables” darunter?