Der Readalong #readingferrante ist vorbei. Denn wir haben schon April. Ich fasse die zweite Hälfte des Readalongs (Teil/Woche 3 und 4) in diesem Beitrag zusammen. In der zweiten Märzhälfte hatte ich so gut wie keine Zeit zum Lesen. Es war so viel tun. Ausgelesen habe ich das Buch dann tatsächlich erst in den letzten drei Tagen. Und es war fantastisch. Ich mochte das Buch wirklich gerne und werde sicherlich die anderen Teile der Neapolitan Novels auch lesen.
Jetzt muss ich nur noch meine Gedanken irgendwie sortieren und hier in dem Beitrag unterbringen. Und da ist so vieles. Ich weiß gar nicht, wo und wie ich anfangen soll.
In der zweiten Hälfte des Buches hatte ich das Gefühl, das Elena selbstbewusster wird. Sie lernt sehr viel, nicht nur Schulisches betreffend, sondern tatsächlich über Menschen, über das Leben an sich. Sie macht erste Erfahrungen. Die Konkurrenz zu Lila bleibt die ganze Zeit bestehen und wird wohl auch niemals ganz verschwinden. Aber wenn es eng wird, egal für welches der beiden Mädchen, die andere steht zu ihr, hilft ihr. Und diese enge Verbindung hat mich beeindruckt. Und wieder hat mich so vieles an meine eigene Kindheit erinnert und an meine Freundschaften, obwohl es in dem Buch eine völlig andere Zeit und auch Kultur ist. Es ist erstaunlich, wie Ferrante es schafft Verbindungen herzustellen. Sehr schön fand ich auch die Verschiebung, die stattfand: Wer ist denn nun die geniale Freundin? Elena? Lila? Vielleicht beide? Es ist eine schwammige Grenze und sie verschiebt sich interessanterweise je nach Situation.
Ich werde definitiv den zweiten Teil auch kaufen und lesen. Da führt kein Weg dran vorbei. Ich will wissen wie es weitergeht. Und der Cliffhanger am Ende des Buches verspricht weitere Problematiken und vielleicht auch erstaunliche Wendungen in der Geschichte. Und außerdem liebe ich ja Rahmenhandlungen und diese hier ist bei weitem noch nicht abgeschlossen. Wo ist Lila hin? Hat sie es tatsächlich geschafft, komplett zu verschwinden? Oder wird Elena sie wieder finden? Fragen über Fragen. Und am Ende des Buches sind die zwei Mädels ja erst Teenager, es kann also noch einiges passieren.
Zitate
„Once I went to get some books out of the library. My card was dense with borrowings and returns, and the teacher first congratulated me on my diligence, then asked me about Lila, showing regret that she and her whole family had stopped taking out books. It’s hard to explain why, but that regret made me suffer. It seemed to be the sign of a true interest in Lila, something much stronger than the compliments for my discipline as a constant reader. It occured to me that if Lila had taken out just a single book a year, on that book she would have left her imprint and the teacher would have felt it the moment she returned it, while I left no mark, I embodied only the persistence with which I added volume to volume in no particular order.“ (S. 187)
„Lila was able to speak through writing; unlike me when I wrote, unlike Sarratore in his articles and poems, unlike even many writers I had read and was reading, she expressed herself in sentences that were well constructed, and without error, even though she had stopped going to school, but – further- she left no trace of effort, you weren’t aware of the artifice of the written word.“ (S. 227)
„On them now she had deposited that sensation of threat, the anguish over the difficult choice she had, making ine of them explode like a sign, as if ist shape had decided abruptly to cede. Would I know how to imagine those things without her?“ (S. 231)
Gelesene Ausgabe:
Elena Ferrante, My Brilliant Friend, Europa editions 2015, ISBN 9781609450786.
Schreibe einen Kommentar