Hallo Juli,
die Hälfte des Jahres ist vorbei und ich habe mir schon wieder ein neues Format für meinen Monatsrückblick ausgesucht. Es wird diesmal ein Brief. Ich probiere das einfach mal. Meine Kürzlich-Beiträge machen auch Spaß, aber wie so häufig, habe ich Lust einmal etwas Neues bzw. etwas Altes wie die Briefform auszutesten. Und da ich aufgrund der Hitze gerade eh nichts anderes machen kann, als ruhig im Schatten zu sitzen und mich möglichst wenig zu bewegen, hörte sich die Idee einen Brief zu schreiben, ganz gut an.
Also, ich schreibe einen Brief.
Wie macht man das noch mal?
Mein letzter Hand geschriebener Brief ist eine ganze Weile her sein. Ich kann mich zumindest nicht mehr daran erinnern. Postkarten schreibe ich dagegen regelmäßig im Urlaub. Diese gehen dann an die Lieben in der Heimat und tönen mit den Besonderheiten des aktuellen Erholungs- oder Abenteuerortes herum. Postkarten sind wunderbar. Sie sind ein kleines Zeichen, das aber so viel Spaß macht. Es ist ein kleiner Wink, das man an seine Familie und Freunde denkt, während man nicht zu Hause ist.
Ich liebe es auch Postkarten zu bekommen, aber ebenso liebe ich es, sie zu verschicken. Sie sind so wunderbar unkompliziert. Man braucht nur die Postkarte, einen Stift und eine Briefmarke. Keinen Briefumschlag, der nachher vielleicht die falsche Größe hat oder das Fenster an der falschen Seite oder bei dem der Klebeverschluss nicht halten will. Postkarten sind so großartig simpel und funktionieren immer.
Jetzt bin ich ganz von meinem Thema abgekommen. Tja, Postkarten sind halt toll. (Übrigens, falls mir jemand eine Postkarte schicken will… ich würde mich freuen. 😉 )
Dieser Brief an den Juli soll einen Rückblick auf meinen Monat werden. Mit Dingen, die ich toll fand, Dingen, die mich überrascht haben und anderes.
Ich bin noch unentschlossen, wie genau ich es aufbauen werde. Aber vielleicht hilft es einfach mal zu starten.
Einfach mal anfangen.
Einfach mal machen.
Also, hallo Juli!
Du warst heiß! Eine Hitzewelle löste die nächste Hitzewelle ab und ich habe wieder einmal festgestellt, dass die deutschen Sommer, erst recht, wenn das Thermometer über 30 Grad und noch mehr steigt, nicht mein Wetter sind. Ich liebe den Frühling mit um die 20 Grad oder vor allem auch den Herbst. Regen und Wind finde ich super. 40 Grad, schwüles Wetter, keine Luft und die Sonne brennt – da möchte ich unweigerlich nach Alaska auswandern. Oder auch an einen beliebigen anderen Ort, Hauptsache kühl und ein bisschen Sauerstoff. Leider kann man diesen extremen Temperaturen nicht mehr entgegen. Gefühlt, wird es jedes Jahr schlimmer. Das Schlimme daran ist auch, dass mein Kopf dann nicht mehr richtig funktioniert. Es ist dann alles Matsch. Ich kann dann nur noch an kaltes kühles Wasser denken und wie ich am besten meine Wohnung herunterkühlen kann. Darum dreht sich dann alles.
Texte schreiben, konzeptionieren, lesen, neue Projekte starten???
Das kann ich zwar alles machen, aber es läuft dann mehr im Automatikmodus. Mein Gehirn scheint dann nichts aufzunehmen. Und es kommt zum großen Teil auch tatsächlich nur Murks dabei herum. Am nächsten Tag verwerfe ich wieder viel.
Was ist also zu tun? Ich weiß es nicht. Eimer mit kaltem Wasser, viel trinken und nicht zu viel über die Hitze nachdenken. Je mehr man darüber nachdenkt, desto schlimmer wird es. Und einfach durchhalten, das ist die Devise. (Wie gut das ich gerade über die Hitze schreibe. Ist über die Hitze schreiben auch darüber nachdenken? Ich denke wir sind gerade wieder bei einem dieser Murkssätze, die auf die Hitze zurückzuführen sind.)
Also Juli, wenn du demnächst vorbei bist, dann freue ich mich auf August und hoffe dass dieser zumindest wettertechnisch ein bisschen angenehmer wird. Ich habe wirklich nichts gegen dich Juli. Aber diesmal war es ein bisschen zu viel des Guten.
Allerdings hast du dich an anderen Stellen als sehr positiv erwiesen. Trotz aller Hitze und Co. fand das Camp Nanowrimo statt, an dem ich wieder einmal teilgenommen habe. Diesmal setzte ich mir das Ziel von 30.000 Wörtern. 30.000 Wörter wollte ich im Juli schreiben. Das wären knapp unter 1000 Wörter pro Tag.
Also eigentlich absolut machbar.
Dachte ich.
Und seit dem 23.7. läuft das Schreibevent #Schreibsommer von Stephanie Braun. Einen Monat lang schreiben und versuchen seine eigenen Ziele zu erreichen.
Ich habe an beiden teilgenommen, bzw. nehme noch teil.
Mein tägliches Schreiben tut mir gut. Und das Beste ist, ich habe tatsächlich angefangen einen Krimi zu schreiben. Ein großer Teil des Monats Juli ging dafür drauf, zu plotten. Die Grunddaten und Ideen der Geschichte festzuhalten: Ich kenne den Mörder, Opfer und die Ermittlerfigur und habe eine grobe Idee, wie alles ablaufen soll. Jetzt muss ich das nur auch wirklich schreiben. Meine Protagonistin ist mir ans Herz gewachsen und es ist wirklich schwierig sie immer wieder in die Tiefen hinunter zu stoßen, wie man das als Autor halt so macht. Und den Mord habe ich auch schon geplant. Das war ein wenig bizarr. Gedanklich.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich meine 30.000 Wörter tatsächlich schaffe, ich schreibe diesen Brief hier ein paar Tage vor Ende des Monats. Vielleicht ergänze ich dann später noch etwas im Postscriptum. 😉
Das Schreiben gehörte damit ganz massiv zum Juli. Ironischerweise auch noch im heißesten Monat des Jahres, in dem ich mich am schlechtesten konzentrieren konnte.
Im August geht es dank dem #Schreibsommer dann weiter. Im August habe ich außerdem den lang ersehnten Urlaub und will wahnsinnig gerne 1. an dem Krimi weiter schreiben und 2. ein paar Blogbeiträge vorbereiten. Es gibt also einiges zu tun.
Ach ja und wer hätte gedacht, dass ich mal einen Krimi schreibe?
Apropos Spaß. Ich habe ein weiteres Hobby für mich neu entdeckt: das Kochen. Mit ein paar HelloFresh-Boxen koche ich mich im Moment wieder in unbekannte Regionen vor. Dinge, die ich vorher nie einzeln gekauft hätte, probiere ich nun anhand der interessanten Rezepte aus den Boxen einfach mal aus. Auch hält es mich davon ab, zu häufig Junkfood zu essen. Ein frisches, selbst gekochtes Essen macht nicht nur Spaß in der Herstellung, es schmeckt auch wesentlich besser. Das war mir natürlich schon länger klar, aber manchmal muss man sich an diese banalen Dinge des Lebens immer mal wieder erinnern.
Das Kochen ist ähnlich wie das Schreiben: Wenn man erstmal angefangen hat, ist es gar nicht so schlecht.
Juli, im großen und ganzen warst du doch ganz gut. Ich habe alte Freunde wieder getroffen und wir haben einen ganzen Abend nur gequatscht und uns gegenseitig auf den aktuellen Stand gebracht. Das tat gut.
Und es tat auch gut, mal ein paar Überstunden abzubauen. Einfach mal nichts tun, Netflix schauen oder den Vögeln auf der Terrasse zuschauen.
Die große Langeweile ist nicht aufgekommen, aber einfach mal Abschalten, das sollte man – also ich – viel öfter tun.
Manchmal frage ich mich ja schon, ob das ganze digitale Zeug nicht doch zu viel des Guten ist. So schön es auch ist. Es gaukelt uns eine ständige Beschäftigung vor. Irgendwas kann man immer am Smartphone oder Tablet machen. Die Sozialen Kanäle schlafen nie. Dagegen die Ruhe dafür zu haben, einfach mal in die Gegend zu starren. Die berühmten Löcher in die Luft starren, die Gedanken wandern lassen und sie sich zu neuen Gebilden formen lassen.
Ist das überhaupt noch möglich?
Ein bisschen hört es sich an, als könnte ich ein Online-Detox gebrauchen. Na mal sehen. Vielleicht ist das eine Idee für den Urlaub. Und eine Idee für ein kleines Halbmonatsprojekt. Ich habe zwei Wochen Urlaub im August. Zwei Wochen kein Social Media??? Ich überlege einmal.
Ich beende den Juli mit einem großen kalten Wasser. Denn die Hitzewelle verlangt Wasser.
Bis zum nächsten Jahr lieber Juli, ich hoffe du kühlst dich auch ein bisschen ab. Jetzt geht es als nächstes zum August.
Einen wunderbaren Sommer (gerne ein paar Grad kühler)
Deine Stephanie
PS: Ich wollte einfach ein PS anfügen. Die Post Scriptums fand ich schon immer großartig.