Interview mit Claudia Könsgen

Interview mit Claudia Könsgen

1. Was schreibst du?

Bisher bringe ich kurze Gedankenfetzen, kleine Gedichte oder Kindergeschichten aufs Papier. Heraus gekommen ist dabei als Veröffentlichung „Jori taucht ab“. Darin geht es um ein Robbenkind, das beim Schwimmen- und Tauchenlernen untergegangen ist und an den Strand der Nordseeinsel Föhr abgetrieben wird. Diese Kindergeschichte habe ich 2019 im Eigenverlag veröffentlicht. Die Illustrationen stammen von meinem ehemaligen Grafiker-Kollegen, dem Illustrator Max Hubertz. 2021 erscheint hoffentlich meine Geschichte über den Heuschnupfen geplagten Alpakajungen Samy, der als Austauschschüler an die Nordsee reist. Gerne möchte ich irgendwann mal eine Erzählung schreiben.

 

Die Bonner Autorin Claudia Könsgen. Foto: C. Könsgen.
Die Bonner Autorin Claudia Könsgen. Foto: C. Könsgen.

2. Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Über die Jugendseite einer Tageszeitung, die Abizeitschrift und später über mein Redaktionsvolontariat habe ich mich ans Schreiben herangetastet, erst spielerisch, dann beruflich: Nach dem Volo ging’s als Texterin in eine Werbeagentur, heute mache ich Öffentlichkeitsarbeit für einen Verband. Vor etwa drei Jahren habe ich das Schreiben als privates Vergnügen mit dem einen oder anderen Flow-Gefühl wiederentdeckt. Seitdem treffen sich eine Freundin und ich regelmäßig zu Schreibabenden und motivieren uns gegenseitig, einfach mal eine Geschichte zu veröffentlichen.

 

3. Wo schreibst du am liebsten?

Im Idealfall in den Ferien am Meer. Dann ist der Kopf frei und die Gedanken dürfen rumspinnen. In meinen letzten beiden Sommerurlauben sind so meine beiden Kindergeschichten über Jori und Samy entstanden. Für kleine Geschichten hat sich auch die Couch zu Hause als sehr tauglich erwiesen.

 

4. Warum Bonn?

Naja, da lebe ich und bin auch in der Gegend aufgewachsen.

 

5. Spielt Bonn eine Rolle in deinen Geschichten und wenn ja, welche?

In einer kurzen, unveröffentlichten Geschichte, die ich zur Geburt der Tochter meiner Freundin Karen geschrieben habe, spielt ein alter Klostergarten in Bonn eine Nebenrolle. Darin geht es um ein Giraffenmädchen, das nach neun Monaten Flugzeit in Beuel Pützchen landet und dort auf ein paar tierische Wald- und Parkbewohner trifft. Zusammen bestehen sie kleine Abenteuer.

 

6. Welchen Ort sollte jeder einmal in Bonn gesehen haben?

Ein Glücksgefühl überkommt mich, wenn ich über die Kennedybrücke gehe oder radle und plötzlich der Bug eines Schiffes darunter auftaucht. Der Klang der Wellen, der Anblick des Frachters … und wenn dann noch die Möwen darüber kreisen und kreischen: Das weckt mein Fernweh. Wenn es ums Schreiben geht, taugt das Café Blau sehr als Ideenschmiede.

 

7. Was liest du gerade oder hast du eine Buchempfehlung?

Meine aktuelle Lektüre „Blackout – Morgen ist es zu spät“ ist der Corona-Krise geschuldet. Das Buch gehört meinem Freund und es sprach mich bislang vom Stoff nicht wirklich an. Außerdem wirken 800 Seiten starke Wälzer generell eher abschreckend auf mich. Es geht um einen europaweiten Stromausfall, hinter dem Terroristen stecken. Was ein fast 20-tägiger Ausnahmezustand mit den Menschen macht und was das für die Infrastruktur bedeutet, hat mich gerade jetzt neugierig gemacht. Als Urlaubslektüre am Meer eignen sich die Bücher von Theodor Storm. Überall und jederzeit entzückend sind die köstlichen Sprachkreationen von Klaus Modick in „Konzert ohne Dichter“.

 

8. Gibt es eine andere Stadt, Ort oder Location, an der du gerne einmal schreiben würdest?

Immer wieder gerne an der Nordsee, z. B. im Strandkorb mit Blick aufs Meer. Aber in einer Laube im Grünen oder auf einer Picknickdecke inmitten einer Alpakaweide sprudeln die Ideen bestimmt auch.

 

9. Triffst du dich mit anderen Autoren? Wie vernetzt du dich?

Seit einigen Jahren treffe ich mich regelmäßig mit meiner Freundin Karen „zum Schreiben“. Sie ist auch Autorin. Auch wenn die Abende manchmal eher bei guten Gesprächen und mit Kaffee und Kuchen enden statt mit neuen Textzeilen, gewinnen wir neue Energie oder Ansporn für das Weiterschreiben an unseren Geschichten. Diese schicken wir uns dann zwecks Feedback per E-Mail gegenseitig zu – ein sehr wertvoller und wohlwollender Austausch. Darüber hinaus habe ich an regelmäßigen Werkstatt-Schreibtreffen im WILA Bonn teilgenommen und bin seit kurzem im BVjA Mitglied. Beides bietet sehr gute Lern-, Austausch- und Vernetzungsmöglichkeiten, für die ich sehr dankbar bin.


Claudia Könsgen

Kontakt: claudiakoensgen@wortwert-bonn.de

Website: www.wortwert-bonn.de

Facebook: https://www.facebook.com/JoriSpendenaktionFoehr2019

Aktuelle Veröffentlichung: Claudia Könsgen, Jori taucht ab, ISBN 978-3-947759-26-2, 20 Seiten. Das Buch könnt ihr per E-Mail direkt bei der Autorin bestellen.

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