Buchclub

Buchclub

Wow, es ist jetzt schon über ein Jahr her, dass wir den Buchclub gegründet haben. Im Oktober/November 2019 haben wir uns das erste Mal getroffen. Das erscheint mir fast ein Jahrzehnt zurück. Ich wollte immer schon Mitglied in einem Buchclub sein und es freut mich, auch jetzt nach über einem Jahr, jeden Monat wieder, mich mit dieser bunten und total liebenswürdigen, intelligenten Gruppe von Frauen zu treffen und über Bücher zu reden. Und vor allem neue Bücher zu entdecken. Einen großen Teil der Lektüren, die vorgeschlagen wurden, hätte ich ohne den Buchclub wahrscheinlich nie gelesen, nie beendet oder auch nie entdeckt. Das heißt natürlich nicht, dass mir jedes Buch gefallen hat. Wir hatten sehr unterschiedliche Bücher auf den Listen. Aber das macht es gerade auch so spannend und interessant.

Hier sind die Bücher, die wir bisher gelesen haben, mit ganz kurzen Leseeindrücken von mir. Vielleicht ist ja eines für euch interessant.

Emmanuel Carrere, Der Widersacher

Auf eine ganz andere Art gruselig. Wir haben viel diskutiert, was möglich ist und was nicht und das man halt doch nicht in die Menschen hineinblicken kann.

 

Julia von Lucadou, Die Hochhausspringerin

Auf eine Art passiv, dass es mich in den Wahnsinn getrieben hat. Sehr interessante Story. Die Dinge, die mich am meisten störten sind das Ende und die Weiterentwicklung der Figuren. Mehr werde ich dazu nicht sagen, denn ansonsten spoilere ich zu viel.

 

Alex Capus, Leon und Louise

Herzergreifend auf eine nicht kitschige Art und Weise. Eine Art Familiengeschichte, aber auch wieder nicht.

 

Meg Wollitzer, Das weibliche Prinzip

Ein Buch, das über Feminismus redet auf unterschiedlichen Ebenen und immer wieder Themen der heutigen Zeit mit hereinbringt. Man muss die Figuren mögen, ansonsten wird es etwas anstrengend. Ich hatte meine Schwierigkeiten mit dem Buch.

 

Nicolai Gogol, Tote Seelen

Ein Klassiker, der schon seit Ewigkeiten auf meiner Zu-Lesen-Liste stand und jetzt endlich mal erledigt ist. Und es war so ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Stellenweise sogar sehr witzig. In Teilen aber auch langatmig. In jedem Fall eine Lektüre wert.

 

Margaret Atwood, Der Report der Magd

Das Buch hatte ich als einziges schon vorher einmal gelesen und fand es großartig. Der Stil, die Themen, die Figuren. Gruselig oder nicht, aber es war ein tolles Leseerlebnis.

 

Albert Camus, Der Fremde

Kann man eine körperliche Antipathie gegen eine fiktionale Figur haben? So ging es mir zumindest bei der Lektüre des „Fremden“. Zum Glück war das Buch sehr kurz. Ich weiß nicht, ob ich ein längeres Buch durchgestanden hätte. Sehr interessant und auch die Perspektive und der Stil sind spannend.

 

Oyinka Braithwaite, Meine Schwester, die Serienmörderin

Wieder etwas ganz anderes. Witzig, blutig und erstaunlich nah an den Figuren dran. Hier hätte ich mir vielleicht 100 Seiten mehr gewünscht.

 

Margaret Atwood, Die Zeuginnen

Der Nachfolger vom „Report der Magd“. Im Gegensatz zum ersten Teil, hatte ich hier meine Schwierigkeiten. Vielleicht war es der falsche Zeitpunkt, zu dem ich es gelesen habe (von wegen Pandemie etc.). Atwood kann schreiben und es liest sich erstaunlich schnell weg. Aber ich konnte mich nicht wirklich mit den Figuren und der Story anfreunden. Ein leichtes unterschwelliges Unbehagen begleitete mich die ganze Lektüre über.

 

Lesenswert sind sie alle, auch wenn ich so meine Schwierigkeiten mit dem ein oder anderen hatte. Manchmal ist es der Protagonist, manchmal das Ende, manchmal der Stil. Geschmäcker sind eben verschieden. Aber das hält einen ja nicht davon ab, sich über die Bücher austauschen zu können. Und das ist das wirklich tolle. Man wird durch die anderen Mitglieder vielleicht auf einen Aspekt aufmerksam gemacht, den man noch gar nicht entdeckt hat. Oder steigt noch tiefer in die Entstehungsgeschichte des Romans ein oder erfährt etwas über die Autoren.

Wir stehen also kurz vor unserem zehnten Treffen (natürlich derzeit digital) und ich hoffe sehr, dass noch viele folgen werden. Denn der Buchclub wächst mit jedem neuen Treffen enger zusammen. Wir reden über Bücher, aber auch über Filme, Persönliches und andere Dinge. Vom Hölzchen aufs Stöckchen sozusagen. Aber wir finden den Weg immer wieder zurück zur Literatur.

Das nächste Buch, das wir lesen werden ist „Celeste Ng, Was ich euch nicht erzählte“. Wir wählen jedes Mal zwischen drei vorgeschlagenen Büchern und jedes Mal ist es eine enge Wahl zwischen zwei Büchern. Es gibt einfach zu viele interessante Dinge da draußen in der Buchwelt.

Seid ihr auch Mitglied in einem Buchclub? Habt ihr vielleicht Lektüreempfehlungen für Buchclubs? Dann immer gerne her damit. Schreibt mir doch einen Kommentar, was ihr empfehlen könnt. Wie ihr seht, lesen wir quer durch die Jahrhunderte und sowohl Backlist-Bücher, wie auch Neuerscheinungen. Schön bunt und vielfältig soll es sein.

 

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