In meiner Brust schlagen zwei Herzen: Ich bin ein großer Freund von DIY (Do it yourself) und ich liebe es aber auch Dinge zu kaufen, die fertig sind und wo andere sich bereits damit auseinandergesetzt haben, wie es gut funktionieren könnte. Letzteres sind zum Beispiel Spülmaschinen, Staubsauger und Thermobecher. Das sind Dinge, die muss ich mir nicht selbst erfinden und ich bin sehr sehr froh, dass es andere gemacht haben, um mir den Alltag zu erleichtern.
Aber manchmal schreit mein Herz halt doch nach etwas Handwerklichem oder dass ich es zumindest einmal selbst versuche. Man nehme zum Beispiel mein Minihochbeet. Der Gedanke und Wunsch, sich ein bisschen als Selbstversorger zu versuchen, war zu einem kurzen Moment tatsächlich mal in meinem Kopf. Ich weiß, das ist verrückt. Ausgerechnet bei mir, die mit der Natur eigentlich auf Kriegsfuß steht, zumindest wenn sie mehr als zwei Beine hat und sich bewegt. Das Minihochbeet habe ich selbst zusammengeschraubt, befüllt und dann ganz stolz Dinge eingepflanzt. Die Ernte war mal besser mal schlechter. Die ersten Radieschen und kurioserweise sogar Kartoffeln wuchsen im ersten Jahr ganz hervorragend. Dann hatte ich eine Zeitlang nur Blumen eingepflanzt und immer mal wieder ein paar Kräuter. Als der Rosmarin dann überhandnahm und immer größer und größer wurde, wusste ich auch nicht mehr so recht. Meine Versuche Tomaten zu pflanzen, haben leider nicht gefruchtet. Ich weiß nicht wieso. Aber das wurde alles nichts. Ebenso die Zucchinipflanze, sie startete ganz großartig und machte beeindruckendes Grün. Dann tat sich allerdings gar nichts mehr und als dann die große Hitze einsetze, ist sie mir leider verbrannt – äh vertrocknet. Aber das Gefühl war wunderbar, das mit dem Minihochbeet einmal versucht zu haben. Das Minihochbeet existiert nun leider nicht mehr, denn nach 3 Jahren gab es Risse im Holz und es war kurz davor auseinanderzubrechen. Ich verbuche das mal als guten Versuch. Aber es ist nichts, was ich auf die Dauer im Moment weiterbetreiben werde. Ich bin schon froh, wenn ich meine Zimmerpflanzen einigermaßen am Leben erhalte.
Ganz anders sieht es da schon mit einer anderen DIY-Geschichte aus: Mein Shop. Es gibt etliche Shopsysteme auf dem Markt. Aber ich habe mich damals dafür entschieden, den Shop mit einem Plugin selbst in meine Website zu bauen. Das war und ist nicht ganz einfach. Ich nutze Woocommerce und ständig gibt es etwas Neues und irgendetwas funktioniert dann nicht mehr. Es ist sehr aufwändig. Aber ich bin auch extrem stolz, dass ich das geschafft habe. Ein besonders kompliziertes Problem, war das Einrichten von unterschiedlichen Versandgruppen und Zahlungsmethoden. Es gibt zwar Anleitungen im Internet, aber die kleinen wichtigen und hilfreichen Hinweise scheinen immer zu fehlen oder sie behandeln die Vorgängerversion und jetzt sieht schon wieder alles ganz anders aus im System. Es wird in jedem Fall nie langweilig mit dem Shopsystem. Manchmal – wie neulich – verzweifle ich so sehr, dass ich den Shop kurzfristig vom Netz nehmen muss, weil ich den Fehler nicht behoben kriege. Dann verfluche ich wieder meine Neigung, Dinge selbst auszuprobieren und denke kurz darüber nach, zu Etsy zu wechseln. Aber wirklich nur ganz kurz. Dann seufze ich theatralisch und suche mir die nächste Anleitung im Netz heraus und dann wird so lange try and error gespielt, bis das verdammte Ding wieder läuft. Bisher habe ich es immer wieder hinbekommen. Ich hoffe, das bleibt so.
Ansonsten wende ich DIY auch häufig rund um das Thema Basteln an. Um Weihnachten herum zum Beispiel, wenn ich auf der Suche nach einem Adventskalender bin oder noch schnell ein Geschenk brauche, aber keine Zeit zum Shoppen habe. Da werden die Heißklebepistole und die Reste des Malkastens auf einmal zu meinen besten Freunden. Meine Bastelphase habe ich hinter mir. Zumindest glaube ich das. Aber vielleicht kommt sie auch noch einmal wieder. Man weiß ja nie. Es gibt immer die Möglichkeit, dass ich nächste Woche in den Baumarkt gehe und mich mit Farben und anderen Dingen eindecke. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich einfach sagen, mir steht gerade nicht der Sinn nach Basteln. Ich möchte schreiben! Da bleibt dann nicht mehr so viel Zeit zum Basteln. Und da ich in den nächsten Monaten auch voraussichtlich keine Geburtstage, Hochzeiten oder Taufen im Kalender stehen habe, sind die Chancen gering, dass ich eine Art besonderes Geldgeschenk oder anderes zusammenstellen muss. Zum Glück, denn meine Bastelmuse ist gerade in Urlaub. Schöne Grüße vom Strand.
Apropos Strand, der bietet natürlich auch jede Menge Möglichkeiten sich mit DIY auszuleben. Ich bin gespannt, ob ich heute besondere Sandburgen sehe.
Viele Grüße aus dem Norden, von einer Stephie, die auf der Suche, nach der ausgefallensten Sandburg ist.