Reisevorbereitungen

Reisevorbereitungen

Ich habe dieses Jahr einige Reisen gemacht. Rom, Langeoog, Island/ Faröer: Eine Städtereise, eine Inselreise und sogar eine Kreuzfahrt/ Fährfahrt. Für alle musste ich natürlich meinen Koffer packen und alle gingen zu unterschiedlichen Jahreszeiten in unterschiedliche Gefilde. Die letzte Reise des Jahres steht kurz bevor und zwar ist es die Reise nach Hause in die Heimat, um gemeinsam mit der Familie Weihnachten zu feiern. Es ist nur eine kurze Reise für ein paar Tage, aber man braucht ja trotzdem das ein oder andere.

Die Reisevorbereitungen waren und sind jedes mal etwas anders. Und doch: Eigentlich waren sie auch wieder gleich. Gemeinsam haben sie alle, dass ich ziemlich gut packen kann, aber es in der Regel auch bis zur letzten Minute hinauszögere. Wenn die Reise Mittags losgeht, kann es passieren, dass ich erst am Morgen des Reisetages oder wenige Stunden vorher anfange zu packen. Wenn dann was fehlt, ist das zwar blöd, aber es ist für mich keine Option schon eine Woche vorher zu packen. Dann steht der Koffer ja die ganze Zeit im Weg herum. Andere Familienmitglieder kriegen da regelmäßig das nervöse Flattern, aber es ist die Methode, die für mich noch am besten funktioniert. Ich weiß nicht wieso, aber so ist es. Bei allem anderen bin ich dagegen überpünktlich: Wenn ihr euch auf eines verlassen könnt, wenn ihr mit mir reist, dann, dass ich zu früh am Flughafen, der Bahn oder am Treffpunkt bin und immerhin schon mal ausgecheckt habe, wo das Gate, das Gleis und der offene Bäcker für die Koffeinzufuhr ist.

Damit das alles so gut funktioniert, habe ich in meinem Kalender/Bullet Journal eine Masterreiseliste mit allen Basics, die man zum Reisen braucht. Diese nutze ich das ganze Jahr über und ergänze sie dann um die jeweiligen Spezialdinge je nach Jahreszeit und Region.

Etwas komplizierter wird es erst, wenn es um so etwas wie die Fahrt zu Weihnachten nach Hause handelt. Denn dann muss ich Geschenke transportieren, die die Formate von so etwas einfachem wie einem Gutschein in einem Briefumschlag bis hin zu großen unförmigen Kisten haben können. Dies ist jedes Jahr wieder eine Herausforderung. Denn ich muss die Dinge nicht nur einpacken, sie müssen auch den Transport möglichst gut überstehen. Und hier fühle ich mich jedes Mal wieder wie ein absoluter Anfänger. Habt ihr mal einen Bräter verschenkt? (Keine Sorge, das ist ein Geschenk von vor ein paar Jahren und demnach kein Spoiler für dieses Fest. 😉) So ein Bräter kommt zwar in einem großen Verpackungskarton, aber die Herausforderung dabei ist, genügend Geschenkpapier vorzuhalten. Das hatte ich natürlich in dem Jahr nicht mehr. Seitdem habe ich allerdings im Keller immer einen kleinen Vorrat an zusätzlichem Geschenkpapier. Unförmige Geschenke wie Flaschen, Dosen, Gläser oder ähnliches sind auch immer wieder ein großer Spaß. Man will ja, das es auch schön aussieht und heil ankommt. Aber aus irgendeinem Grund kann ich mir etliche Verpackungsvideos ansehen und kriege es trotzdem nicht so schön hin. Meine Geschenke erkennt man in der Regel an der ausgiebigen Verwendung von Tesafilm und dass sie entweder gar keine Schleifenbänder haben oder eben eine plattgedrückte Standardbandschleife. Alle anderen Versuche bleiben in zerknitterter und zerknoteter Form einfach zu Hause und werden niemals unter dem Weihnachtsbaum zu sehen sein. Ich bin wirklich nicht gut im Geschenke einpacken. Im Grunde genommen zählt aber die Geste. Oder? (panisches in die Runde schauen). Wenn ich diese How-To-Videos auf Instagram oder YouTube anschaue, möchte ich regelmäßig schreien „Moment, stop. Bitte in Zeitlupe und dann fünfmal wiederholen, sonst kapier ich es nicht.“.

Desweiteren gehört es jedes Jahr wieder dazu, ein paar Spiele einzupacken. Brettspiele, Kartenspiele, neue Spiele, alte Lieblinge – denn die Feiertage sind lang und wenn man sich zwischen der ganzen Esserei aufraffen kann und nicht völlig fertig vor sich hindöst oder den obligatorischen Spaziergang durch die alte Nachbarschaft macht, dann hat man vielleicht Zeit für ein paar Gesellschaftsspiele. Und dann wird es noch lauter und lebendiger am Esstisch. Dann wird nicht darüber gestritten, wer das letzte Stückchen Kuchen oder die letzte Krokette bekommt, nein dann geht es ans Eingemachte. Da werden Handcanasta auf den Tisch geschlagen, da werden die Würfel angefeuert, da werden Männchen rausgeworfen oder nach Hause verbannt und eines ist garantiert: es wird laut geflucht und die besten Lachflashs entstehen beim Spielen. Das heißt also, die jährlichen Mitbringselspiele müssen immer gut ausgewählt sein. Ein Klassiker, der sowieso immer da ist, sind die Canasta-Karten. Das wäre zum Thema Packen auch viel zu einfach, denn sie sind in einer kleinen praktikablen Box und passen in jede Handtasche. Nein, ich bringe dann die Spiele mit, die eher die unförmigen Größen haben, die ich aber gerne mal spielen möchte. Die mit den großen quadratischen Spieleboxen, wo der Inhalt wahrscheinlich auch in die Hälfte reingepasst hätte, aber das Design es so vorschreibt. Diese Spieleboxen passen meist nicht mehr in den Koffer oder die Reisetasche, also muss ein weiteres Gefährt für den Transport her. Im Angebot sind da Wäschekorbe oder der Einkaufstrolley, auch bekannt unter dem merkwürdigen Namen Hackeporsche. Einen Tipp habe ich noch für euch, nutzt den letzten Rest Tesafilm, um die Boxen zur Sicherheit noch einmal zu verschließen. Den Inhalt von drei unterschiedlichen Spielen wieder zurückzusortieren, die während der Fahrt aufgegangen sind, ist eher nervig. 😉

Das war allerdings alles noch das Einfache an den Reisevorbereitungen. Richtig, richtig kompliziert wird es, wenn es darum geht, welches Lektüren ich mitnehme. Und ja ihr habt richtig gehört: Lektüren. Plural. Denn stellt euch vor, ich hätte nichts zu Lesen dabei! Im Urlaub! Grrr. Das ist ein gruseliger Gedanke. Welche Lektüren ich mitnehme, ist also von ausschlaggebender Wichtigkeit. Und darüber denke ich schon Wochen vorher nach. Ganz anders, als alles anderes. Will ich etwas Spannendes mitnehme, oder etwas Lustiges? Etwas von einer Autorin, die ich noch nicht kenne oder greife ich zu alten Bekannten, bei denen ich weiß, was mich erwartet? Reicht ein Printbuch aus? Reichen zwei Printbücher aus? Ich sollte auch den E-Reader sicherheitshalber mitnehmen. Oder nur den E-Reader? Aber ich habe soeben das eine Buch angefangen und erst 20 Seiten drin gelesen, das könnte ich auch noch mitnehmen. Und was ist, wenn der E-Reader aufladen muss? Was lese ich dann?

Ihr seht, es ist kompliziert. Daher bin ich dazu übergegangen, dass ich auf jeden Fall immer ein Printbuch wie auch eine digitale Variante in der Tasche habe. Als absolutes Minimum sozusagen. Und bei der digitalen Variante, kann es mein E-Reader sein oder die App auf dem Handy. Hauptsache, ich habe das Gefühl, ich habe eine kleine Auswahl in der Tasche und kann je nach Laune wählen. Falls es euch noch nicht aufgefallen ist, ich bin ein Moodreader. 😊

Wenn die Geschenke dann endlich verpackt sind und der Koffer befüllt ist, kann es losgehen. Der Weg nach Hause ist natürlich bekannt, daher muss ich hier keine meine Navigationsfähigkeiten herauskramen. Das kann ich sozusagen im Schlaf.

Wenn ihr also in den nächsten paar Tagen eine Frau mit Hackeporsche, Wäschekorb und Koffer auf der Straße seht, macht euch keine Gedanken, das bin einfach ich, die versucht, Geschenke, Spiele und Kleidung zum Weihnachtsfest zu transportieren.

Frohe Feiertage, wenn ihr feiert und alles Gute von der voll bepackten Stephie

 

Notiz an mich selbst: Ich darf meine Brille nicht vergessen. Ergänzung auf der Reiseliste notwendig!

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