Heute Morgen habe ich in einem dieser Sozialen Kanäle von der Generation Xennials gelesen. Wenn euch das Wort ebenso unbekannt vorkommt, dann geht es euch wir mir. Ich dachte: Was? Ist das jetzt ein neues Wort für die Generation X? Nein, es ist eine Übergangsgeneration zwischen X und Y (den sogenannten Millenials).
Herje. Ich kann mir schon nie merken, welcher Generation ich wirklich angehöre und jetzt gibt es auch noch Übergangsgenerationen? Ich verliere langsam aber sicher den Überblick. Was ist eigentlich aus dem guten alten Jahr geworden? Also ich bin in dem und dem Jahr geboren. Das reichte eine ganze Zeit lang vollkommen aus.
Gut, es ist schon ein bisschen witzig Generationsunterschiede und -gemeinsamkeiten herauszufinden und sie in die Welt hinauszuposaunen. Der Mensch ist eben so gemacht, dass er sich nach ähnlich Gesinnten sehnt und sich mit diesen verbünden möchte. Sich über Kassetten und das mühselige aufdrehen mit einem Bleistift zu unterhalten, funktioniert nun mal nicht mit allen. Oder wie man damals einfach ohne jegliches Programm draußen im Wald spielen war. Richtig strange wird es dann, wenn man vermitteln will, dass man sich damals entscheiden musste, entweder ins Internet zu gehen oder zu telefonieren. Diese Erfahrungen haben eben nicht alle gemacht. Prägende Musik aus den Jugendtagen begleitet einen bis ins hohe Alter und jede andere Generation steht ungläubig daneben und hört dem schrägen, aber lautstarkem Gesang in der Regel peinlich berührt oder kopfschüttelnd zu. Aber so sind sie, die unterschiedlichen Generationen.
Modetrends und Schönheitsideale wandeln sich häufiger als ein Chamäleon und irgendwann kommen sie alle wieder. Welche Generation hat nicht schon ein merkwürdiges, in Teilen auch absurdes Deja vu gehabt: Auf einmal sind die Carmenblusen von damals wieder in oder Karottenhosen feiern (unverständlicherweise) ein Revival. Das Ideal für die perfekten Augenbrauen habe ich weder damals noch heute verstanden, egal in welcher Retro- oder Vintagephase wir uns gerade befinden. Ich versuche die Dinge zu kaufen und zu nutzen, die mir gefallen. Das ist manchmal gar nicht so einfach.
Neulich war ich auf der Suche nach neuen schwarzen T-Shirts. Ganz einfache, basic T-Shirts mit Rundhalsausschnitt und kurzen Ärmeln. Lang genug, dass sie über meine Hüfte gehen. Man sollte meinen, das ist keine große Aktion. Ja Pustekuchen. Derzeit scheint bauchfrei oder irgendwas in der Art im Trend zu sein. Alles T-Shirts, die ich bestellt und angeschaut habe, habe ich alle wieder zurückgesendet/-gebracht. Sie endeten grundsätzlich im Bereich meines Bauchnabels, obwohl sie so normal auf dem Ständer bzw. im Online-Shop ausgesehen haben. Und ich trage weder bauchfrei, noch zu kurze T-Shirts. Da fühle ich mich erstens nicht wohl drin und zweitens steht es mir auch einfach nicht.
Kein einziges dieser schwarzen T-Shirts erfüllte meine Vorstellungen, von denen ich bisher dachte, dass sie eigentlich ganz normal und unproblematisch seien. Schwarzes Basic-T-Shirt hat doch ungefähr jeder im Schrank, also müssen die doch auch immer zu kaufen sein. Ich war in jedem Fall völlig genervt und habe das Thema auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Anstatt dessen war ich in der Buchhandlung und die enttäuscht halt nie. Da ist es egal, welche Größe man hat und wann man geboren ist. Da hat man immer die Chance, etwas zu finden. Und Bücher können auch nicht in der Waschmaschine einlaufen.
In diesem Sinne schöne Grüße, von einer die 1984 geboren ist und sich mit ihrer neuen Lektüre im alten T-Shirt nun auf die Terrasse begibt,
eure Stephanie