Vor- und Nachteile der Freiberuflichkeit

Es gibt die freiberuflichen Lektoren – so wie ich zum Beispiel – und natürlich auch die angestellten Verlagslektoren. Die Grundaufgabe eines Lektors, das Arbeiten mit Texten, habe ich Anfang des Monats vorgestellt. Egal ob freiberuflich oder angestellt, jeder Lektor arbeitet mit Texten. Die Freiberuflichkeit hat ihre Vor- und Nachteile – was auch nicht. 😉 Es ist also Zeit für eine Liste.

rotstiftBeginnen wir mit den Nachteilen, bzw. den nicht ganz so schönen Seiten der Freiberuflichkeit:

  • Es ist mein eigenes Risiko. Habe ich keine Aufträge, kommt auch kein Geld in die Kasse.
  • Das mit der Work-Life-Balance über ich täglich, es funktioniert aber nicht immer. Manchmal ist es doch sehr schwer im Urlaub oder auch am Wochenende, nicht an den Job zu denken – und erst recht nicht in die Email zu sehen.
  • Die Steuer! Egal ob Umsatzsteuer, Lohnsteuer, Steuererklärung – alles was mit Steuer zu tun hat, finde ich unsympathisch. Das schützt mich natürlich nicht davor, das ich mich trotzdem damit auseinander setzen muss.
  • Schnell mal bei den Kollegen im Nachbarbüro auf einen Kaffee vorbeischauen, ist leider nicht möglich. Mein Büro ist schließlich ein Heimarbeitsplatz (sprich: meine Wohnung). Daher genieße ich die Tage, an denen ich Termine außerhalb oder aber einen Projektarbeitsplatz mit tatsächlichen Kollegen habe.
  • Wenn meine Druckertinte leer ist, kann ich leider nicht einfach in eine Materialstelle (in meinem alten Job war dies die Poststelle 😉 ) gehen und eine neue Druckerpatrone holen und weiterdrucken. Das erfordert in der Regel erstmal einen Neueinkauf. Das gleiche gilt für Papier, Stifte, Büroklammern und ähnliches.
  • Die Sache mit den Versicherungen (Krankenkasse, Arbeitslosenversicherung, Haftpflicht etc.) ist ähnlich wie mit der Steuer: Sie ist nicht schön, muss aber gemacht werden.
  • Ich muss mir meinen Kaffee selber kochen. Das mit den kaffeekochenden Praktikanten ist eh ein urbaner Mythos. 😉

 

Das Erfreuliche an der Freiberuflichkeit lässt sich aber nun auch ganz leicht aufzählen:

  • Ich bin mein eigener Chef.
  • Das Betriebsklima ist immer einheitlich, bzw. richtet sich nach dem Chef – also mir. Wenn ich schlechte Laune habe, muss ich mich dann auch nicht mit herzallerliebst gut gelaunten Menschen im Büro rumschlagen und mich ärgern, dass sie so gute Laune haben.
  • Die Zeiteinteilung ist mir selbst überlassen. Abgesehen von der abschließenden Deadline eines Auftrages. Aber ob ich nachts, nachmittags oder morgens arbeite, ist ganz und gar mir selbst überlassen.
  • Es ist mein Risiko, aber auch mein Gewinn.
  • Ich muss keine Dienstanweisungen oder ähnliche bürokratische Dinge unterschreiben und einhalten.
  • Flexibilität.
  • Und einer der wichtigsten Punkte ist wohl auch: Neue Ideen und Konzepte können schnell und unkompliziert ausprobiert und durchgesetzt werden!

Wie sieht das bei euch aus? Was mögt ihr an eurem Job und was nicht?

 

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