Thomas Wellmann, Pimo & Rex
Schade, dass dieser Comic nur 40 Seiten hat! Denn die Fantasiewelt, in die Thomas Wellmann den Leser entführt ist so großartig, dass man seine beiden Helden Pimo und Rex am liebsten noch viel länger begleiten würde. Eigentlich wollten die beiden nur in Ruhe auf Rex’ Verlobung anstoßen, doch plötzlich taucht eine magische Muse namens Magret auf, die in erheblichen Schwierigkeiten steckt. Etwas verkatert ziehen die beiden los, um Magret vor einem verrückten Nekromanten zu retten. Dass die beiden Freunde auch nüchtern etwas schusselig sind, macht diese Rettungsaktion umso unterhaltsamer. Ihre Schusseligkeit wird ihnen auch bei anderer Gelegenheit fast zum Verhängnis. Der Erzbibliothekar ist gekommen, um ein längst überfälliges Buch zurückzufordern, das Pimo aus der Bücherei von Weishalt entliehen hat. Blöd nur, dass Pimo sich beim besten Willen nicht erinnern kann, wo er das Buch hingelegt hat und dass es sich auch noch um eine unersetzbare Originalhandschrift handelt …
Schon diese skurrilen Geschichten machen den Comic zu einem großen Lesespaß. Thomas Wellmanns Zeichenstil verdoppelt den Spaß aber noch einmal. Seine Zeichnungen sind teilweise sehr reduziert gestaltet, mit kaum ausgearbeiteten Hintergründen. Dann wiederum finden sich Panels, die in ihrem Detailreichtum fast mit einem Wimmelbild konkurrieren könnten. Diese unterschiedlich große Detailfülle setzt er äußert geschickt ein – je nach dem, was die Erzählung gerade verlangt. So kann man sich der Spannung der Abenteuer genauso hingeben, wie man sich in der Betrachtung der Wimmelbilder verlieren kann. Das macht einfach Spaß und zwar nicht nur beim ersten Lesen.
// Thomas Wellmann, Pimo & Rex. Rotopolpress 2013. 40 Seiten. ISBN 978-3-940304-85-8.