Statistiken können ganz wunderbar sein. Sie können einen aber auch in den Wahnsinn treiben. Im Matheunterricht habe ich Statistiken verflucht. Genauso wie das Thema Stochastik. Es wollte mir einfach nicht logisch erscheinen, was in Bezug auf Mathematik vielleicht komisch erscheint.
Im Bereich des Bloggens und von dem weiten Feld von Social Media, haben Statistiken allerdings etwas Faszinierendes. Man kann sehen, wie Beiträge funktionieren. Ob sie angenommen und gelesen werden, wie viele Reaktionen sie hervorrufen, welcher Browser am meisten genutzt wird, wie die Leute einen finden oder auch welcher Nationalität sie angehören. Natürlich alles anonymisiert und nicht zuzuordnen und alles im Rahmen der DSGVO.
Diese Zahlen können einen wirklich in den Bann ziehen. Ich weiß zum Beispiel, wenn ich Werbung schalten will, welche Zielgruppe ich auswähle und welche Parameter ich setzen muss. Ich weiß, was auf Facebook funktioniert, dagegen auf Instagram nicht. Dies sind alles Informationen, die ich durch viel Try and Error und zwar immer wieder, herausgefunden habe. Der Algorithmus ändert sich ständig. Und man fängt ständig wieder von vorne an.
Und das ist auch, was einen wahnsinnig machen kann. Wenn ich beispielsweise denke, jetzt weiß ich, was auf meinem Blog funktioniert und welche Themen und Beiträge gerne gelesen werden. Spätestens dann, wenn ich diesen Gedanken habe, gibt es einen totalen Einbruch der Zahlen. Auf einmal bleiben die Leser weg. Der Beitrag wird nicht angeklickt. Dafür wird ein Beitrag gelesen, der ein Jahr alt ist und damals keine Aufmerksamkeit bekommen hat. Das verstehe wer will.
Ich weiß auch, dass es nicht gesund ist, wenn man ständig auf die Zahlen schaut. Ich mache das auch nicht ständig. Aber mindestens einmal im Monat, um herauszufinden, ob ein Beitrag besonders gerne gelesen wurde. Dann versuche ich herauszufinden, wieso? Habe ich da das SEO besonders treffend ausgeführt? War die Länge des Beitrages ausschlaggebend oder das Thema? War es ein besonders gut geschriebener oder nur ein schnell geschriebener? Gab es Emotionen oder Kommentare? Gab es an einem Tag etwas besonderes in der Welt (zum Beispiel kurz vor Weihnachten liest kein Mensch Blogs, da sind alle nur im Weihnachtsstress) und es ist logisch, dass die übliche Besucherzahl abnimmt? Habe ich vielleicht mehr Werbung für diesen Beitrag gemacht als sonst?
Ich bin einfach neugierig, was auf meinem Blog funktioniert und was nicht. Manchmal denke ich, ich verstehe es. Dann kommen aber auch wieder Tage und Wochen in den Statistiken vor, bei denen ist es mir völlig schleierhaft wie sie entstehen (im positiven wie auch im negativen Sinne).
Ich habe meine Blogexperiment verlängert. Das erste Ziel waren 7 Tage. Das nächste sind 14 Tage am Stück. Dann schaue ich nochmal in die Statistiken und schaue, wie sich das Experiment auf den Blog auswirkt. Das sind keine wirklich belastbaren Zahlen. Wirklich belastbare Zahlen als Vergleichszahlen wären wohl von einem ganzen Jahr gut. Oder zumindest von mehreren Monaten. Aber an ein solches Projekt will ich jetzt noch gar nicht denken. Jetzt zählen erst einmal die 14 Tage. Und heute ist der 10. Beitrag.
Schaut ihr auf bestimmte Zahlen? Seht ihr euch bestimmte Statistiken genauer an? Wenn ja welche oder welche Fragen stellt ihr den Zahlen?
Für mich ist zum Beispiel auch immer wieder interessant von welchen Seiten werden die Leser*innen auf meine Seite verwiesen.