Kapitel 13-24
Das zweite Viertel im Readalong ließ ein klein wenig zu wünschen übrig. Ich dachte wirklich jetzt startet das Abenteuer und die Hauptpersonen erleben spannende Dinge. Es war auch alles neu für sie an Bord der Nautilus. Leider war es auch sehr viel Infodump. Und an den zwei Stellen, wo es mal hätte spannend werden können (als sie auf die Einheimischen einer Insel treffen und dann als Kapitän Nemo ganz besorgt auf den Horizont schaut und am nächsten Morgen es einen Verwundeten gibt). Aber in beiden Fällen werden die Herren Arronax, Land und Conseil wieder in ihre Kabinen gesperrt und sogar unter Drogen gesetzt, damit sie nichts mitbekommen. Und das schlimmste daran ist, sie nehmen es einfach so hin. Keine Fragen, kein Aufbegehren, noch nicht einmal von dem Harpunier Ned Land, der im ersten Teil noch so aufbrausend war.
Die spannenden Szenen sind einfach rausgelassen worden. Dem weine ich immer noch etwas hinterher. Anstatt dessen werden die Tauchgänge und die Reise der Nautilus, auf welchem Längen- und Breitengrad sie sich befindet, minutiös wiedergegeben. Auch die Beschreibungen der Unterwasserfauna sind eindrucksvoll und ausgiebig. Es gibt sogar ein paar historische Exkurse.
Insgesamt liest sich das zweite Viertel viel mehr wie eine Art Reiseführer.
Witzig hingegen fand ich die ständige Sorge von Ned Land ums Essen. Egal ob er sich auf der Nautilus befand oder bei den Landgängen mit seinen Freunden. Sogar als sie vor den Einheimischen wieder auf die Nautilus fliehen, versucht der Harpunier seine gesammelten kulinarischen Schätze mitzunehmen. Es hat etwas sehr Amüsantes. Leider sind diese Szenen auch wieder sehr sehr kurz gehalten. Es folgen erneut lange Beschreibungen.
Lieblingszitat
Und so ist eines meiner Lieblingszitate aus diesem Teil auch von Ned Land:
„Freund Ned“, hob er an, „du bist ein gewandter Fischer, geübt, Fische zu töten. Du hast in deinem Leben gewiß große Mengen dieser interessanten Tiere gefangen. Aber ich würde darauf wetten, daß du nicht weißt, wie man sie klassifiziert.“
„Aber gewiß doch“, erwiderte der Harpunier völlig ernst. „Es gibt Speisefische und Nicht-Speisefische!“
(Jules Verne, 20000 Meilen unter dem Meer, Kapitel XIV, Der Schwarze Strom, S. 127)
Und wie gefällt euch das Buch bisher? Was sind eure Leseeindrücke? Schreibt mir gerne in den Kommentaren oder postet unter dem Hashtag #20000MeilenimAugust. Ich würde mich freuen.
Auftaktbeitrag für den Readalong: Ein Readalong im August
Erster Check-In: #20000MeilenimAugust – Erster Check-In
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