Es ist der 30.12.2018 und mir fällt gerade auf, ich habe euch noch gar nicht erzählt, welche Bücher meine Top 10 in diesem Jahr sind. Los geht es, bevor das Jahr zu Ende ist und ich mit anderen Posts starten möchte. Ach ja und meine Top 10 sind eigentlich Top 14. Es sind die 14 Bücher, die in diesem Jahr 5 von 5 Sternen von mir bekommen haben.
Die Bücher
Lynsey Addario, Jeder Moment ist Ewigkeit. Als Fotojournalistin in den Krisengebieten der Welt: Ergreifend, packend, bewundernswert. Über die Arbeit einer Kriegsfotografin, die Faszination darüber und wie jeder einzelne von ihnen mit dem Menschsein kämpft, habe ich in diesem Jahr schon geschrieben. Das Buch ist nicht nur lesenswert, es enthält auch die starken Fotografien von Lynsey Addario, die trotz allem Schrecken auch etwas Künstlerisches haben.
Grant Faulkner, Pep Talks for Writers: Wer Motivation zum Schreiben sucht, sollte diese Pep Talks lesen! Großartig, ehrlich und wunderbar und kurzweilig. Danach hat man Lust zu schreiben.
Marc-Uwe Kling, Die Känguru-Chroniken 1: Immer wieder gut, um sie noch einmal zu hören. Das war ein Reread. Aber vom Känguru kann man nicht genug bekommen. 😉 Der ersten Chroniken sind und bleiben einfach die besten.
David Böhm, Ondřej Chrobák, Rostislav Koryčánek und Martin Vaněk, Wie kommt die Kunst ins Museum?: Ein großartig gestaltetes Buch! Eine Graphic Novel, die die Arbeit im Museum erklärt. Für alle Fans von Museen, Graphic Novels und schön gestalteten Büchern. Und ja, wir Museumsmenschen haben uns darin wieder gefunden. 😉
Nicole Staudinger, Stehaufqueen: Wieder so ein ergreifendes und Mut machendes Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte. Wer Nicole außerdem auf Instagram und in ihren Stories folgt, merkt, welche Power sie hat und wie ernst ihr die Dinge sind, über die sie redet. Achtung es geht unter anderem um Brustkrebs, tragische Geschichten, aber auch Geschichten, die einem Mut zusprechen. Es ist ein heftiges Buch, aber es hat auch den Tenor, gebt nicht auf! Eine wahre Stehaufqueen lässt sich nicht unterkriegen, darf aber durchaus auch mal weinen, die Krise kriegen und auch mal schlechte Tage haben.
Rebecca Solnit, Wenn Männer mir die Welt erklären: Es war nicht nur das Jahr der Sachbücher, sondern auch das Jahr der starken Frauen. Rebecca Solnit ist mit ihren Essays dabei ganz weit vorne. Das war eine spontane Entdeckung in der Bibliothek und ich bin froh, dass ich weiterhin noch stöbern gehe. Denn nur beim Stöbern findet man solche Schmuckstücke. Der Titel sagt ziemlich gut, um was es in den Essays geht: das Verhalten zwischen Männern und Frauen und welche unausgesprochenen Regeln sich eingebürgert haben. Augenöffnend und auf den Punkt gebracht!
Margaret Atwood, Der Report der Magd: Unfassbar, aber wahr: „Der Report der Magd“ ist mein erstes Atwood-Buch. Und es hat mich umgehauen. Von der Sprache, von dem Thema, von der Geschichte, von dem Subtext. Einfach großartig! Weitere Atwoods stehen schon im Regal und warten darauf gelesen zu werden.
Rachel Aaron, 2k to 10k: Writing Faster, Writing Better, and Writing More of What You Love: Letztes Jahr habe ich das erste Mal erfolgreich beim NaNoWriMo teilgenommen. Beim Nanowrimo schreibt man in einem Monat 50.000 Worte. Es war hart, aber ich habe es tatsächlich geschafft. Es hat mich auf den Geschmack des Schreibens wieder gebracht. Dieses Jahr habe ich wieder teilgenommen, aber aus Gründen, die mit zwei blöden Zahnwurzeln zu tun hatten, habe ich nicht ganz so viel geschafft, wie ich wollte. Ich beschäftige mich schon das ganze Jahr mit dem Thema Schreiben und es macht richtig Spaß. Literatur gibt es dazu reichlich und ein paar davon schaffen es auch in meine 5-Sterne-Kategorie wie z. B. die Pep Talks von Grant Faulkner (s.o.) oder das kleine aber feine Buch hier von Rachel Aaron über das schnellere, aber auch qualitätvollere Schreiben. Auch dieses Buch ziehe ich immer wieder zu Rate.
Matt Wesolowski, Six Stories: Endlich mal ein Roman. Und ich weiß gar nicht genau, wie ich dieses Buch beschreiben soll: Eine Horrorgeschichte? Eine Familiengeschichte? Eine Outsider-Geschichte? Alles wird dem Buch von Matt Wesolowski nicht gerecht. Spannend ist es in jedem Fall und das Format erst recht. Es ist in Form eines Podcastes geschrieben und greift das Verschwinden eines Jungen vor Jahrzehnten in einem dunklen und unheimlichen Moor auf. Es ist perfekt für die dunkle Jahreszeit. Der Podcaster interviewt eine Gruppe von Personen und nach und nach entrollen sich die einzelnen Perspektiven, Meinungen und Vorurteile, aber auch die Wahrheit. Sogar ohne die Horrorelemente, wäre es ein wahnsinnig spannendes Buch gewesen. Aber mit ihnen wird es zu einem großartigen Buch.
Sarah Schmidt, See what I have done: Und hier haben ein Buch, bei dem ich die Protagonistin nicht ausstehen konnte. Normalerweise ist das ein erster guter Hinweis darauf, dass das Buch keine 5-Sterne bekommen kann. Nicht so in diesem Fall, denn es steht ja hier auf meiner Top 14-Liste. Packend, mitreißend, ein wahrer Pageturner. Ich habe das Buch in kürzester Zeit ausgelesen. Es ist die Geschichte von Lizzie Borden, die ihre Eltern ermordet hat und den Geschehnissen, die nach dem Mord passieren bzw. in Rückblicken, was vorher passiert ist und wie es überhaupt zu dieser fürchterlichen Tat kommen konnte. Es gibt starke Nebencharaktere, unter anderem Lizzies Schwester Emma.
Mur Lafferty, Das sechste Erwachen: Deswegen liebe ich manche Podcasts so. Durch sie werde ich auf Bücher aufmerksam, die ich sonst nicht gefunden hätte. Ich bin der Meinung, dass ich sehr breit gefächert lese, aber manchmal brauche ich konkrete Hinweise um ein Genre wieder aufzunehmen. So ist das auch hier der Fall gewesen. Science Fiction ist ein Bereich, den ich zwischendurch sehr gerne lese, aber nie genau weiß, wo ich nun anfangen oder weiterlesen soll. In dem Podcast von Mur Lafferty – funny sidefact: Der Podcast handelt vom Schreiben. Sehr sehr hörenswert! Meistens redet sie über die Schwierigkeiten sich einfach hinzusetzen und zu schreiben und andere Prokrastinierungen, aber man lernt sehr viel dabei. – Also in dem Podcast von Mur Lafferty „I should be writing“ erwähnt sie auch immer wieder als Beispiel ihr Buch „Six Wakes“ (Das sechste Erwachen) und wie sie es geschrieben hat, was ihr währenddessen durch den Kopf ging, wie oft sie es umschreiben musste und jede Menge mehr. Es hat mich so neugierig gemacht, dass ich dann auch das Endergebnis lesen wollte und es wurde sofort zu einem 5-Sterne-Buch. Auf einem Raumschiff zu einem neuen Planeten sind 2000 Passagiere im künstlichen Tiefschlaf, bewacht und gesteuert wird das Raumschiff durch 6 Crewmitglieder und eine KI. Es sind Klone, d.h. wenn einer von ihnen stirbt, werden ihre Daten (Erinnerungen, Wissen etc.) überspielt und ein neuer Klon (jung, frisch) wird erstellt. Am Anfang des Buches sterben alle Klone auf einen Schlag. Sie erwachen ohne Erinnerung an die letzten Tage und Wochen. Gibt es einen Mörder unter Ihnen? Mitten im Weltall, was wird wohl passieren? Sehr viel mehr werde ich nicht verraten, denn dann wäre der Spaß ja vorbei. Ein Space-Opera der anderen Art mit vielseitigen und tiefgründigen Charakteren. Lest es!
Elena Favilli/Francesca Cavallo, Good Night Stories for Rebel Girls: Ich hatte oben schon über starke Frauen gesprochen. Hier kommen die nächsten. Geschichten über Frauen, die mutig waren, die sich etwas getraut haben, die sich gegen die Konventionen, Traditionen und auch gegen ihre Familien und die Gesellschaft gestellt haben. Von weiblichen Piraten, über die ersten Radfahrerinnen bis hin zu Malala. Geschrieben in kurzen einseitigen Storys, die sich wie Gutenacht-Geschichten lesen lassen. Dieses Buch sollte jedes kleine und auch große Mädchen bekommen. Es ist inspirierend und wieder ein Buch, das auch wunderschön gestaltet ist.
Mary Beard, Frauen und Macht: Und es geht mit den starken Frauen weiter. Mary Beards Buch über Frauen und Macht ist ähnlich erhellend wie Rebecca Solnits. Auch bei ihren Essays fühlte ich mich versucht laut „Ja“ und zustimmendes Gemurmel während der Lektüre von mir zu geben.
Gail Carriger, Etiquette & Espionage: Ein seltener Fall, dass ich Young Adult gelesen habe. Aber bei Gail Carriger kann man eigentlich nichts falsch machen. Eine wunderbare neue Serie für mich über eine „Finishing“-School (eine Art Mädchenpensionat für die Elite), die ihre Schüler im Spionieren, Kämpfen und auch Töten unterrichtet. Die Etikette wird natürlich gewahrt und der richtige Umgangston und das richtige Kleid in der Gesellschaft ist mindestens so wichtig wie die Wahl des perfekten Messers. Steampunk, Vampire und Werwölfe sind natürlich auch mit von der Partie. Herzlich, humorvoll und actiongeladen, was will man mehr.
Das waren meine Top 14 Bücher von 2018. Was waren eure Favoriten in diesem Jahr? Habt ihr neue Entdeckungen gemacht?