Jedes Jahr Mitte November falle ich in eine heftige Diskussion mit mir selbst. Und nein diesmal ist nicht der Nanowrimo gemeint. Obwohl ich da auch jeden Tag Diskussionen mit mir selbst führen muss. Aber das ist ein anderes Thema. Nein, jedes Jahr Mitte November kommt die Frage auf: Hole ich die Weihnachtsdekoration hervor oder nicht? Dekoriere ich zu Weihnachten oder nicht? Und ja diese Diskussion muss schon im November geführt werden.
Lasst mich von vorne beginnen: Wenn ich die Weihnachtsdekoration hervorhole, dann richtig. Dann wird der Baum ausgepackt, die Kugeln hervorgeholt, letztes Jahr habe ich sogar mit weißem Fenstermarker meine Scheiben bemalt und in jede Pflanze kommt etwas Weihnachtliches. Mein Rentiergeweih (keine Sorge es ist aus Holz und steckbar) wird wieder aufrecht an die Wand gehängt und bekommt sein Lametta. Bei mir gibt es nur die Option entweder Weihnachtsdeko ganz oder gar nicht. Eine Grauzone gibt es bei dieser Frage nicht. Entweder mache ich es komplett und es glitzert überall oder eben gar nicht.
Und jedes Jahr wieder tendiere ich zuerst zu der Frage „Ach wieso überhaupt? Das macht doch nur Arbeit und so wirklich sehen tut es auch keiner.“ Dann folgt die Phase, „Ach abends ist es ja jetzt schon recht dunkel, so ein paar Lichterketten wären doch ganz nett.“ Und dann schaue ich ein oder zwei oder drei weihnachtliche Filme (in der Regel Liebeskomödien) auf Netflix und schon hat mich das Dekofieber gepackt. Dann hole ich nicht nur die Lichterketten hervor, die sind nämlich in dem Karton mit der Weihnachtsdeko, sondern eben alles. Und dann fängt die Diskussion mit meinem inneren Weihnachtselfen an. Soll ich wieder die klassische Variante mit roten und goldenen Kugeln schmücken oder werde ich in diesem Jahr mal experimentell und hole eine andere Farbe. Es gibt ja so schicke Baumdekorationen. Und oh ich könnte ja mal schnell bei den einschlägigen Dekoseiten schauen. Und schwupps sind zwei Stunden vorbei und meine diversen Warenkörbe voller edler Roséfarbener und Schieferglitzernder Kugeln. Dann schaue ich noch schnell mal bei Pinterest vorbei und finde die klassischen Weihnachtsbäume in rot und gold und weiß und bin sofort wieder verliebt. Dann gibt es einmal Tabularasa und die Warenkörbe sind wieder leer und zu meinem weihnachtlichen Dekoglück fehlt nichts mehr außer kleine Glasanhänger in Zuckerstangenform. Diese suche ich nun schon seit Jahren und finde sie nicht. Es gibt sie in grellen Farben und mit Glitzer oder in bizarren Größen, aber ganz einfache rot-weiße Zuckerstangen, die nicht aus Plastik sind und zwischen 4 und 10 Zentimeter groß sind, scheint es in diesem Weihnachtsbusiness einfach nicht zu geben. Ich suche sie jedenfalls schon seit Jahren auf Märkten, in Bau- und Hobbymärkten und im Internet. Dabei fällt mir ein, ich könnte auch mal goldenes Lametta ausprobieren. Vielleicht mache ich dieses Jahr auch was auf der Terrasse. Aufgrund des grünen Zuwachses an der Fensterfront passen dort nicht mehr die zwei Weihnachtsbäume hin. (Und ja, ich habe zwei Weihnachtsbäume. Einen kleinen für den Tisch und einen mittleren für den Raum. Das hat sich so ergeben.) Ich muss das gesamte Wohnzimmer dekotechnisch neu denken.
Viele Grüße von einer Stephie im Lamettafieber, die gerade diverse Webseiten zum Thema Weihnachtsdeko aufruft