In Anbetracht der Tatsache, dass der Wetterbericht Temperaturen über 30 Grad ankündigt, ist mir das Thema der heutigen Kolumne sehr recht: der Nordpol. Temperaturen über 30 Grad in Nordrhein-Westfalen sind einfach nicht meine Temperaturen. Es wird schwül und stickig und es geht kein richtiger Wind. Oder es windet so sehr, dass einem jeglicher Blütenstaub, Saharasand und Dreck in die Augen fliegt. Hochsommer in meiner Region ist einfach die Jahreszeit, die ich am wenigsten mag. Hinzu kommt noch, dass ich sofort Sonnenbrand bekomme, sobald ich in die Sonne gehe. Eine sehr lästige Eigenschaft. Daher bin ich ein großer Freund des Schattens.
Jetzt ist es natürlich temperaturmäßig am Nordpol sehr angenehm. Allerdings gibt es da das Problem mit der Sonne noch sehr viel mehr. Denn am Nordpol geht nur einmal im Jahr die Sonne auf bzw. unter. Das heißt Dauerbestrahlung für ein halbes Jahr. Dann ist allerdings wieder für ein halbes Jahr Nacht. Das mit den Planeten, der Sonne und den Jahres- und Tageszeiten ist schon eine verrückte Sache.
Also ist der Nordpol vielleicht doch nicht so geeignet als dauerhafter Aufenthaltsort. Würdet ihr am Nordpol wohnen wollen? Ich meine, man hat sicherlich wunderbar seine Ruhe und der Verkehrslärm hält sich sicherlich in Grenzen. Wusstet ihr aber, dass es mehr als einen Nordpol gibt? Bei den Recherchen zu dieser Kolumne rund um das Thema Nordpol habe ich herausgefunden (dem Internet sei Dank), dass es den geographischen Nordpol gibt, den arktischen Magnetpol und den arktischen geomagnetischen Pol. Alle drei Pole liegen im Nordpolarmeer, also im letzten Nirgendwo, das diese Erde noch zu bieten hat. Laut Wikipedia ist „der geographische Nordpol (1) der nördlichste Punkt der Erde und gemäß der Definition des geographischen Poles der Schnittpunkt der Erdachse mit der nördlichen Erdoberfläche.“ Soweit so gut. Das hört sich logisch an und kommt mir noch aus Schulzeiten bekannt vor. Aber das verrückte ist, der geographische Nordpol ist nicht ortsgebunden, weil sich die Erdachse langfristig verlagert.
„Der arktische Magnetpol (2) ist jener Punkt der nördlichen Hemisphäre, an dem die magnetischen Feldlinien des Erdmagnetfelds vertikal zur Erdoberfläche in die Erde eintreten. Es handelt sich im physikalischen Sinne um einen magnetischen Südpol.“ Der zweite Pol am Nordpol ist also praktisch ein Südpol? Auch der arktische Magnetpol ist nicht ortsfest und verlagert sich regelmäßig. Es gibt dazu sogar eine Karte, die diese Verlagerung über die Jahrhunderte hinweg kennzeichnet. Ich kann nur sagen verrückt.
Und schließlich haben wir noch als dritten den arktisch geomagnetischen Pol, der – wie ich gelernt habe – zu allem Überfluss auch noch ein theoretischer Pol ist. „Der arktische geomagnetische Pol (3) auf der nördlichen Halbkugel ist ein theoretischer Pol des unregelmäßigen Erdmagnetfeldes, dem die Annahme entspricht, dass sich im Erdmittelpunkt ein Stabmagnet befände.“
Tja, irgendwie scheint alles im Fluss zu sein. Sogar solche Dinge, von denen man dachte, sie hätten einen unverrückbaren Platz wie der Nordpol.
Eines ist mir jedenfalls klar geworden bei der Recherche: 1. Ich habe keine Ahnung von der Arktis, der Antarktis oder den Polen. 2. Das ist verdammt interessant und am Horizont sehe ich schon ein nächstes Plottbunny anhoppeln, das mir einen guten Grund gibt, weiter zu dem Thema zu recherchieren. Und 3. wir sollten uns viel mehr mit den Polen, der von Menschen verursachten globalen Erwärmung und der Eisschmelze beschäftigen.
In diesem Sinne eisgekühlte Grüße von einer sich in das Thema vertiefenden Stephie (schwenkt ihren Eistee hin und her und die Eiswürfel klirren leise aneinander)
Hallo Stephanie,
vielen Dank für diesen äußerst interessanten Beitrag. Ich fand das Thema Nordpol/Südpol, v.a. aber Nordpol, auch schon immer eigentlich sehr interessant. Dass aber eigentlich sogar 3 Pole gibt, wusste ich bis jetzt auch noch nicht. Soweit ich weiß ist aber auf dem Nordpol und auf dem Südpol kein dauerhaftes Leben möglich und die einzigen Menschen, die dort, zumindest temporär leben, sind Forscher auf Forschungsstationen.
Allgemein fände ich es noch interessant zu wissen, ob sich dort überhaupt Leben, sprich z.B verschiedene Tier- oder Pflantzenarten, befindet. (Mein Anstoßpunkt für dich zu weiteren Recherche über dieses Thema 🙂 )
Hallo Melanie, ach wie spannend. Das wird sofort auf die Rechercheliste gesetzt. 🙂