Hilft Twitch bei der Produktivität?

Hilft Twitch bei der Produktivität?

Mitte August habe ich über Twitch berichtet und wie fasziniert ich von den Coworking-Streams bin. Die Faszination hält an. Und ich habe meine Produktivität getrackt. Das mache ich schon das ganze Jahr. Ich schreibe zum Beispiel auf, wie viele Wörter pro Tag ich schreibe oder – wenn ich im Überarbeitungsmodus bin – wie viele Seiten ich überarbeitet habe. Das kommt in eine Exceltabelle für das ganze Jahr und so kann ich dann feststellen, welcher Monat besonders schreibreich war.

Die Zahlen

Also hat Twitch mir bei meinem Schreiben und meiner Produktivität geholfen? Das ist die Frage der Fragen.

Twitch habe ich Ende Juli entdeckt. Wie ihr seht, waren die letzten beiden Monate (August und September) beide sehr wortreich. Die rechte Spalte enthält die Anzahl der insgesamt geschriebenen Worte in diesem Monat.

Januar 11170
Februar 591
März 0
April 9326
Mai 12212
Juni 4921
Juli 1832
August 28667
September 18296

 

Ich habe so viele Wörter geschrieben, wie noch nie in diesem Jahr. Und das kommt durch Twitch und die Coworking-Streams. Wenn die Streams laufen, bin ich motiviert ebenso an meinen Projekten zu arbeiten. Ich schaffe es natürlich nicht immer zu allen Streams. Das wäre auch utopisch. Aber abends nach dem Brotjob oder auch am Wochenende, schaffe ich es dann doch. Der Austausch ist großartig in den sogenannten Schnackpausen. Und erst heute habe ich an einem Schreibbattle teilgenommen. Das war eine Art kooperatives Spiel, bei dem wir zusammen im Stream ein Abenteuer verfolgten und mit unseren geschriebenen Worten (Wortanzahlen) Punkte sammeln konnten und Quests abschließen konnten. Das war aufregend. Und auch mal eine schöne Abwechslung. Danke Tanja, dass du das ausprobiert hast. Wir haben damit also „schreibend einen Vulkan besiegt“.

Egal zu welcher Uhrzeit, in der Regel findet man jemanden der online ist. Und wenn tatsächlich mal keiner online ist, in den zugehörigen Discordchannels dann aber sicherlich.

Discord ist für mich eine ebenso neue Welt und ich lerne hier noch ganz viel. Häufig sind mir die Funktionen noch nicht so ganz klar und es ist schon ein paar Mal passiert, dass ich aus Versehen wo darauf gedrückt habe und dann in einen Voice- oder Videochannel hineingestolpert bin. Wie diese genau funktionieren, das teste ich gerade noch aus. Ich sage euch, das ist eine sehr aufregende neue Welt.

Was hat es gebracht?

Also fassen wir einmal zusammen, zahlenmäßig wie auch inhaltlich, was ich so während der Twitch-Co-Working-Sessions so mache:

  1. Ich habe mehr denn je geschrieben.
  2. Ich habe die erste Überarbeitung meines Krimis abgeschlossen.
  3. Ich habe zum allerersten Mal diesen Krimi aus der Hand gegeben und ihn drei Alpha-Testlesern gegeben.
  4. Ich blogge vielleicht noch nicht regelmäßig, aber wieder öfter.
  5. Ich habe eine Kolumne auf meinem Blog gestartet.
  6. Ich habe eine Kurzgeschichte begonnen, beendet und eingereicht.
  7. Ich habe den Weltenbau für ein neues Romanprojekt durchgespielt, inspiriert durch Juliana Fabula und Kuddel, die das mit ihrem KULI-Projekt live on stream machen.
  8. Ich habe das erste Brainstorming zu einer weiteren Kurzgeschichte gemacht. Jetzt muss sie noch geschrieben werden. Zum Glück ist gerade wieder Wochenende und die Streams laufen.
  9. Und ich habe eine verrückte Plottbunny-Idee für einen Adventskalender angefangen.

Das ist eine ganze Menge für zwei Monate. Das ist richtig richtig viel. Wahnsinn! (*feiertsichgeradeselbsteinbisschen*)

Mein Fazit ist also durch und durch positiv. Ich habe durch die Pomodoro-Sessions gelernt mich sehr viel konzentrierter mit Texten auseinander zu setzen. Und dass es aber auch mal gut ist, einfach eine Pause zu machen. Es gibt Tage, das läuft es gar nicht. Dann schreibe ich gerade so 100 Wörter oder auch mal gar nichts. Aber das macht nichts. Denn es gibt auch wieder Tage, an denen ich bis zu 2000 Worte schreibe. Die Community ist wunderbar unterstützend und motivierend.

Und das schöne ist, es gibt so viele unterschiedliche Erfahrungsstufen. Man findet auch immer jemanden, der eine Antwort auf eine Frage hat oder zumindest weiß, wo man noch nachschauen kann. Es ist eine Community, die sich mit einem freut, wenn man ein Kapitel abgeschlossen hat oder nachfragt, wie der Umzug gewesen ist. Es ist eine Community des respektvollen Miteinanders. Wahrscheinlich gibt es auch schwarze Schafe, aber derzeit habe ich diese noch nicht kennengelernt (die komischen Hossbot-Trolls mal ausgenommen).

Und jetzt entschuldigt mich, ich muss mich an die nächste Kurzgeschichte setzen.

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