Es war einmal eine kleine Maus. Jeden Tag ging sie auf die Suche nach Futter. Denn sie musste ihre Familie ernähren. Ihre Schwestern und Brüder und ihre Nichten und Neffen.
Jeden Tag verließ sie die Geborgenheit ihres Nestes und bahnte sich ihren Weg an den Ästen Blättern und Nadeln nach draußen. Manchmal nahm sie den Weg über die grauen Steine nah am Boden. Manchmal nahm sie den Weg über den grünen sehr schmalen Metallstab hoch in der Luft. Es war schwierig Futter zu finden. Es gab so viele andere, die auch auf der Futtersuche waren. Da waren Tauben und Blaumeisen, Rotkehlchen und Spatzen, Elstern und Amseln, Sperlinge und Zaunkönige, Kohlmeisen und Kernbeisser. Sehr viele Mäuler wollten gestopft werden. Sehr viele Mäuler waren hungrig.
Die kleine Maus entfernte sich jeden Tag weiter von ihrem Zuhause. Der Weg wurde jeden Tag gefährlicher. Es gab Hunde und vor allem Katzen in der Gegend.
Eines Tages kletterte die Maus sehr betrübt in der Hecke neben den grünen Metallstäben herum. Sie war heute sehr weit gelaufen und hatte nichts gefunden. Noch nicht einmal ein Krümmel. Sie war verzweifelt.
Auf einmal roch sie etwas. Der Geruch war neu. Und er kam aus der Ecke oben. Sie kletterte weiter hoch.
Konnte das sein? Da war ein riesiger großer Ball, der so verführerisch roch. Und weit und breit waren keine Vögel oder Katzen zu sehen. Sie überlegte kurz. War das eine Falle? Wer weiß. Sie konnte es nicht wissen, ehe sie es nicht probierte.
Zuerst erkundete sie die Gegend. Rechts und links. Oben und unten. Auf dem Boden direkt unter der Kugel befanden sich kleine Krümel. Sie schmeckten lecker. Es war genau das, was sie für sich und ihre Familie brauchte. Sie ließ ein klein wenig Zeit verstreichen. Nichts passierte.
Dann machte sie sich wieder auf den Weg nach oben. Würde sie es da rüber schaffen? Würde der Ast sie halten? Würde sie den Weg auch wieder zurückschaffen? Es war das Risiko wert. Eine riesige Futterkugel und nur für sie. Kein anderes Tier war in der Nähe.
Die kleine Maus atmete einmal tief durch und sprang halb und halb hielt sie sich am Ast der Hecke fest. Dann bekam sie das Metall an der Kugel zu fassen. Sie war drüben.
Sie probierte ein wenig. Ja, das war noch besser, als es roch. Sie stopfte sich die Backen voll. Sie versuchte so viel es ging, loszukratzen, damit es runter auf den Boden viel. Sie könnte später noch einmal wiederkommen.
Sie war glücklich. Heute würde es für ihre Familie ein Festmahl geben. Mit vollen Backen machte sie sich auf den Weg zurück. Beinahe wäre sie abgestürzt. Aber im letzten Moment konnte sie sich stabilisieren. Das Futter war groß und viel. Morgen würde sie nicht die große grüne Fläche überqueren müssen, die der Katze gehörte. Morgen könnte sie wieder hierhin kommen. Ihre Familie würde einen weiteren Tag überleben.