Wunschzettel

Wunschzettel

Schreibt ihr Wunschzettel? In meiner Familie gibt es seit Ewigkeiten die Tradition, dass Wunschzettel für Weihnachten geschrieben werden. Das erleichtert den anderen die Ideenfindung für Geschenke und man wird nicht so häufig mit Geschenken überrascht, die man a) nicht gebrauchen kann oder b) nicht haben will. In der Regel wird im September manchmal auch schon im August angemahnt, dass man sich dringend daran begeben sollte, einen Wunschzettel zu schreiben. Das Schenken ist und bleibt eine große Tradition in unserer Familie.

Ich gehöre meist zu den letzten, die ihn abgeben. Ja, Schande auf mein Haupt. Aber mir fällt immer ganz lange nichts ein, was ich darauf schreiben könnte. Denn der Wunschzettel ist nicht einfach nur ein Wunschzettel für eine Person. Der Wunschzettel enthält eine Sammlung an Wünschen, die im besten Fall in mehrere Kategorien eingeteilt ist. Für Menschen mit großem und vor allem kleinem Geldbeutel. Dann sollte er ausgewogen sein, auch etwas Witziges enthalten – ja, denn über Wunschzettel wird aktiv in meiner Familie lautstark diskutiert und meine Schwester ist da der absolute Profi in dieser Kategorie – und dann natürlich auch ausgefallenere persönliche Geschenke enthalten. Und immer alles für unterschiedliche Portemonnaie-Größen! Das ist wirklich nicht so einfach. Außerdem muss man selbst daran denken, dass man die Dinge, die auf diesem Zettel stehen, nicht aus Versehen in einem Shoppingrausch sich selbst schon vor dem 24.12. kauft. Ja, ich gestehe, das ist mir gerade im Buch- und Filmbereich schon ein oder zweimal passiert. 😊

Also einen Wunschzettel zu schreiben, ist nicht einfach, es ist sogar richtig Arbeit. Und jedes Mal, wenn ich denke, ach das wäre jetzt was für meinen Wunschzettel, das muss ich mir unbedingt merken. Tja, dann vergesse ich es wieder und sitze das nächste Mal erneut grübelnd vor dem Blatt Papier und weiß, ich hatte einen guten Gedanken, aber er ist weg.

Die zweite Hürde bei der Wunschzettel-Tradition ist der Zeit- und der Personenfaktor. Der Wunschzettel gilt nämlich für alle. Familie, Freunde, Partner – alle bekommen diesen einen Wunschzettel. Damit geht ein wildes hin und her-appen los, wer welchen Wunsch schon abgehakt hat und was noch zur Verfügung steht. Auch hier ist es durchaus schon mal passiert, dass aufgrund der digitalen verwirrenden Kommunikation, etwas doppelt gekauft wurde. Zum Glück kann man Dinge umtauschen und zurückgeben.

Etwas, das grundsätzlich auf meinem Wunschzettel steht und das auch gerne doppelt und dreifach gekauft werden kann und total flexibel ist, was das Budget angeht: Das sind Gutscheine von Thalia. Das geht wirklich immer.

Leider ist das nicht genug. Ich wollte das einmal ausprobieren, tatsächlich nur „Thalia-Gutschein“ auf den Wunschzettel zu schreiben. Sagen wir mal so, das ist nicht gut angekommen. Auch die Idee, die Grundform des Schenkens mal neu zu denken und vielleicht mal zum Wichteln überzugehen oder anstatt Geschenke zu besorgen einfach mal was anderes zu machen? Nein, eine Familientradition ändert man nicht mal eben so, ich weiß. (Seufzt theatralisch.)

Die Erstellung und dann Nutzung eines Wunschzettels ist allerdings nichts im Vergleich zu den Gesprächen, die wir rund um das Thema Weihnachtsessen für die drei Feiertage und den Ablauf der Dinge führen. Aber das ist vielleicht Inhalt für eine andere Kolumne. 😉

Und nun werde ich überlegen, ob erstens ein weiteres Bäumchen auf meine Terrasse passt und ob zweitens der Ahorn-, Ginkgo- oder ein weiteres Olivenstämmchen etwas für meinen Wunschzettel ist.

Viele Grüße

Eure Stephie, die sich nun mit schlechtem Gewissen am 16.10. endlich mal an ihren Wunschzettel setzt

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